Das großzügige Geschenk von Franz Beckenbauer fand bei Günther Jauch ein kriminelles Ende. Aber vielleicht können ja WWM-Zuschauer helfen? Eine Kandidatin teilt sein Schicksal. Wenig Sympathien gibt es für den IQ-Protzer.
Günther Jauch ist für bescheidene Auftritte bekannt. Wäre es aber besser gelaufen, könnte der Moderator mit einer goldenen Cartier-Uhr des "Kaisers" durch "Wer wird Millionär?" führen. Als Kandidatin Andrea Helmes am Dienstagabend von ihrem wertvollen Zeitmesser der französischen Marke berichtete (sie bekam sie zum Jubiläum von ihrem damaligen Arbeitgeber), konnte Jauch seine eigene Geschichte beisteuern. Sein Wohltäter war niemand Geringeres als Franz Beckenbauer.
"Ich habe eine goldene Cartier-Uhr bekommen, weil ein anderer Mensch 50 Jahre alt geworden ist", begann Jauch in der dritten Folge der 3-Millionen-Euro-Woche seine Geschichte: "Soll ich Ihnen sagen, wer das war? Franz Beckenbauer." Jauch ließ Helmes raten, was wohl aus der Uhr geworden sei. "Die ist Ihnen gestohlen worden", vermutete die Kandidatin, denn exakt dasselbe war mit ihrer Cartier-Uhr geschehen. Und tatsächlich hatten bei Jauch ebenfalls Einbrecher zugeschlagen.
Jauch startet Fahndungsaufruf
"Vielleicht waren das die Gleichen", mutmaßte Helmes noch. Jauch startete kurzerhand einen Fahndungsaufruf und richtete sich insbesondere an Zuschauer mit einem passenden Uhrmodell am Handgelenk. "Drehen Sie die Uhr mal um", bat Jauch. Bei "10 Jahre Alltours" und/oder "Zum 50. Geburtstag von Franz Beckenbauer" würde er sich über einen Anruf freuen: "Telefone sind geschaltet."
Der Einbruch ist viele Jahre her, doch Jauch trauert dem Andenken sichtlich hinterher. "Sie könnten sich ja eine kaufen, wenn Sie möchten", versuchte Helmes ihn aufzumuntern. Doch für Jauch wäre das keine Option: "Das ist doch was ganz anderes." Er hatte schon im vergangenen Jahr anlässlich von Beckenbauers Tod von dem besonderen Präsent berichtet. Jauch, der von 1988 bis 1997 "Das aktuelle Sportstudio" moderiert hat, war 1995 zur Geburtstagsparty der Legende vom FC Bayern München eingeladen.
Als jeder Gast ein kleines Präsent überreicht bekam, ging Jauch erst von einer kleinen Aufmerksamkeit aus, wie er RTL erzählte. Doch anstatt der erwarteten Pralinen fand er die Cartier-Uhr im Kästchen. "Das war die Großzügigkeit von Franz Beckenbauer", unterstrich Jauch damals. Beckenbauer hatte laut dem Bericht außerdem erst Ruhe gegeben, nachdem auch der letzte Gast sein Geschenk in Händen gehalten hatte.
Helmes könnte nun ihre gestohlene Uhr gleich mehrfach ersetzen - sollte sie ihren Gewinn nicht im großen Finale am Donnerstag verspielen. Die Kandidatin aus Kalkar, die Tai-Chi und Qigong unterrichtet, holte 32.000 Euro und schien durchaus Pläne für die Endrunde zu haben. "Dann freuen wir uns auf übermorgen und schauen mal was dann passiert", verabschiedete sich Jauch.
Schon wieder Absturz bei WWM
Nach dem Absturz-Trio am Ostersonntag verließ an Tag drei der Spezialwoche ebenfalls ein Kandidat das Studio mit nur 500 Euro. Es traf ausgerechnet Furkan Ugurlu, der sich als Erster in der Auswahlrunde hatte durchsetzen können. Der Rechtsreferendar aus Augsburg verbriet bei der 8000-Euro-Frage seinen zweiten und dritten Joker und war doch so schlau wie am Anfang.
Ugurlu wurde von Jauch gefragt, in welchem Bundesland mit rund 3,9 Millionen Einwohnern es in diesem Jahr am 8. Mai einen zusätzlichen Feiertag gibt: im Saarland oder in Berlin? Die Helferin aus dem Publikum tippte angesichts des Internationalen Frauentags in Berlin aufs Saarland, der Kandidat schloss sich letztlich an - offenbar ohne wirklich die Infos zur Einwohnerstärke zu beachten. Jauch machte mit dem Verweis auf nur rund eine Million Saarländer kurzen Prozess.
Ansonsten aber qualifizierten sich alle Kandidaten am dritten Tag der 3-Millionen-Euro-Woche locker für das Finale, empfahlen sich wenngleich mit jeweils 32.000 Euro aber nicht unbedingt als die Favoriten. Überhangkandidat Ingo Kugenbuch aus Ilsenburg dürfte Jauch allerdings im Gedächtnis bleiben, wenn auch nicht unbedingt positiv.
"Sie halten sich für ziemlich intelligent, höre ich so aus Ihrer Familie", wandte sich Jauch an den Zeitungsjournalisten. "Moment, das ist ja nachgewiesen", bestätigte Kugenbuch sogleich den Klugscheißer-Vorwurf seiner Ehefrau. Ein Test hat ihm angeblich einen Intelligenzquotienten von 133 bescheinigt. Seitdem fährt er tatsächlich in einem Auto mit dem Kennzeichen "IQ 133" durch die Lande.
Jauch weniger schlau als Pooth?
Jauch erinnerte sich an dieser Stelle daran, wie er in einer IQ-Show hinter Verona Pooth gelandet war. "Das ist bitter", stellte Kugenbuch gleich beiden Prominenten ein schlechtes Zeugnis aus. Jauch hingegen nahm sein Ergebnis von damals gelassen: "Das war Realität."
Nach Jauchs Uhr-Leidensgenossin schafften es dann noch die beiden 27-jährigen Niedersachsen Aaron Beier und Carsten Abbes auf den heißen Stuhl. Beier, der im Finanzministerium in Hannover arbeitet, würde mit dem Gewinn gern seine Hochzeitsreise auf dem ehemaligen Traumschiff MS Deutschland wiederholen - so schön war der erste Trip mit seinem Mann gewesen, berichtete er und brachte Fotos mit.
Der Haushaltsexperte würde außerdem gern sein schütter werdendes Haar mit einem guten Toupet kaschieren. Haartransplantationen kommen für ihn wegen der langen Erholungsphase nicht infrage: "Was soll der Minister denken?" Der angehende Lehrer Abbes aus Oldenburg kam als letzter Kandidat nur noch bis zur 4000-Euro-Frage und kehrt am Mittwoch zurück.
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