Die USA planen nach Angaben von Außenminister Marco Rubio am Samstag direkte Gespräche ihres Sondergesandten Steve Witkoff mit dem Iran über dessen Atomprogramm. „Wir hoffen, dass dies zu Frieden führen wird“, sagte Rubio bei einer Kabinettssitzung unter dem Vorsitz von Präsident Donald Trump. „Wir haben sehr deutlich gemacht, dass der Iran niemals eine Atomwaffe haben wird, und ich denke, das hat zu diesem Treffen geführt.“ Rubios Ministeriumssprecherin Tammy Bruce machte deutlich, dass es sich um Sondierungen handelt: „Ich gehe davon aus, was am Samstag passiert, entscheidet darüber, ob es weitere Gespräche gibt.“
Trump hatte bereits am Montag überraschend angekündigt, dass beide Staaten am Samstag direkte Gespräche über das iranische Atomprogramm aufnehmen würden. Er hatte dies mit der Drohung verbunden, der Iran sei in „großer Gefahr“, wenn die Gespräche erfolglos blieben. Trumps Ankündigung hatte Verwirrung gestiftet, da der Iran erklärt hatte, die Gespräche würden indirekt unter Vermittlung des Oman geführt. Ein mit der Planung vertrauter US-Vertreter sagte, die beiden Delegationen befänden sich bei den Gesprächen im selben Raum.
Am Mittwoch hatte Trump erneut mit militärischer Gewalt für den Fall gedroht, dass der Iran sein Atomprogramm nicht beende. Trump hatte Israel für den Fall militärischen Vorgehens eine Schlüsselrolle zugewiesen.
Ein ranghoher Berater des iranischen geistlichen Oberhauptes Ayatollah Ali Chamenei hat unterdessen gedroht, dass der Iran die Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) des Landes verweisen könnte, wenn sich die „Drohungen“ vor den für Samstag geplanten Atomgesprächen mit den USA mehren. „Die anhaltende Bedrohung von außen“ könne „zu Abschreckungsmaßnahmen führen, darunter die Ausweisung von IAEA-Inspektoren und die Beendigung der Zusammenarbeit“, erklärte Ali Schamchani am Donnerstag im Onlinedienst X. Zudem könne in Betracht gezogen werden, angereichertes Material an sichere Orte zu bringen, fügte der Berater Chameneis hinzu.
Washington erklärte kurz darauf, eine Ausweisung von IAEA-Inspekteuren wäre eine „Eskalation“ und eine „Fehlkalkulation“. Die Androhung einer solchen Aktion sei „unvereinbar mit den Beteuerungen des Iran über sein friedliches Atomprogramm“, sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce, vor Journalisten.
Westliche Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, an Atomwaffen zu arbeiten. Teheran bestreitet dies. 2015 hatte der Iran ein internationales Abkommen unterzeichnet, das die Lockerung von Sanktionen im Gegenzug für eine Einschränkung des iranischen Atomprogramms vorsah. Während der ersten Präsidentschaft Trumps zogen sich die USA jedoch 2018 einseitig aus dem Abkommen zurück. Bemühungen um eine Wiederbelebung des Atomabkommens scheiterten seither.
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