Ein Berater der Linken hat sich in sozialen Medien über die Folgen der tödlichen Messerattacke von Brokstedt lustig gemacht und dafür scharfe Kritik eingesteckt. Zunächst hatte die „Berliner Zeitung“ berichtet.

Dara Marc Sasmaz, 31 Jahre alt, laut „Berliner Zeitung“ Social-Media-Berater der Partei Die Linke und Twitch-Streamer mit knapp 14.000 Followern, kommentierte in einem Stream die ARD-Dokureihe „Klar“. Deren erste Folge ist mit dem Titel „Migration: Was falsch läuft“ überschrieben. Den Machern des Films war bereits zuvor vorgeworfen worden – unter anderem von Satiriker Jan Böhmermann –, rechtspopulistische Narrative zu bedienen.

Unter anderem kam in der Folge Michael Kyrath zu Wort, dessen Tochter Ann-Marie vor zwei Jahren von einem staatenlosen Palästinenser getötet worden war. Sasmaz nun kommentierte lächelnd die Szene, die den trauernden Vater zeigt, mit der Feststellung, „Oh, Boy“, das sei „ja noch viel schlimmer, als ich gedacht hätte, das ist ja Wow!“ – offenbar in Bezug auf die Aufmachung des Films. In der Szene wird Kyrath gezeigt, wie er sich mit den Händen durchs Gesicht fährt, unterlegt mit düsterer Hintergrundmusik. „Das ist ja Goebbels-Stürmer-Niveau“, sagt Sasmaz weiter, lacht und fügt hinzu, „das ist ja wirklich sehr sachlich an der Stelle“ – „Das Erste, was wir zeigen, ist: Der kämpft, emotional, sehr, sehr krass“.

Sasmaz ist Mitglied der Linken, sein X-Profil ist mit dem Namen „Unterdrücker der Unterdrücker“ überschrieben, auf dem „Videos über die Demokratisierung der Gesellschaft“ geboten würden.

Der Psychologe Ahmad Mansour teilte einen Ausschnitt des Streams auf der Plattform X und kommentierte: Wie Sasmaz mit dem Schmerz des trauernden Vaters umgehe, sei ein „Tiefpunkt“: „In einer gesunden Gesellschaft begegnet man solchen Menschen mit Respekt, Mitgefühl und Demut.“

Anfang 2023 war Kyraths Tochter Ann-Marie (17) bei Brokstedt in einem Regionalzug erstochen worden. Ihr Freund Danny (19) versuchte sie zu schützen und starb ebenfalls bei dem Angriff. Eine Frau, die bei der Attacke verletzt wurde, nahm sich später das Leben. Getötet wurde das junge Pärchen von einem inzwischen zu lebenslanger Haft verurteilten staatenlosen Palästinenser. Die umfangreiche Polizeiakte von Ibrahim A. warf schnell die Frage nach Behördenversagen auf.

Auch im Interview mit WELT hatte Kyrath unlängst beschrieben, wie schwierig sein Leben seit dem Verlust seiner Tochter sei. „Vom Tattag an war es eigentlich so, als würde ich rückwärts eine Schlucht herunterstürzen“, sagte Kyrath. Er habe nicht gewusst, wann der Aufschlag kommen würde, und als er kam, sei das ein extrem harter Moment gewesen – „an dem ich das erste Mal realisiert habe – wirklich realisiert habe und nicht nur faktisch wusste –, dass das hier real ist“. Und weiter: „Wir leben in einem Horrorfilm, aus dem es kein Zurück mehr gibt.“

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