Welche Zölle kommen? Welche werden zurückgenommen? Mit seiner sprunghaften Handelspolitik hält US-Präsident Trump die Wall Street weiter in Atem. Die Verunsicherung lässt vor allem den Goldpreis steigen. Für den Dow geht es dagegen trotz starker Bankenkurse abwärts.
Das Thema Zölle hängt weiter als Damoklesschwert über den US-Börsen. Anleger an der Wall Street fuhren am Dienstag auf Sicht: Der Dow Jones verlor 0,4 Prozent auf 40.369 Punkte. Der technologielastige Nasdaq notierte kaum verändert bei 16.823 Zählern und der breit gefasste S&P 500 büßte 0,2 Prozent auf 5397 Stellen ein.
Zwischenzeitlich stützte die Hoffnung die Kurse, dass US-Präsident Donald Trump Ausnahmen von den geplanten 25-prozentigen Zöllen auf ausländische Importe von Autos und Autoteilen aus Mexiko, Kanada und anderen Ländern vornehmen könnte. Die Stimmung an den Börsen hatte sich zu Wochenbeginn verbessert, nachdem Trump wichtige Elektronikprodukte von den gegenseitigen Zöllen ausgenommen hatte. "Die Märkte haben sich nach jedem positiven Zeichen gesehnt", sagte Dan Boardman-Weston, Chef von BRI Wealth Management. "Die Ankündigung zu Elektronik und Telefonen am Wochenende war hilfreich für die Stimmung, und die Märkte haben sich in den letzten Tagen ein wenig erholt." Dennoch sei die endgültige Zollregelung noch ungewiss und werde darüber entscheiden, ob es zu einer Rezession komme oder nicht, sagte Darrell Cronk, Präsident des Wells Fargo Investment Institute.
Bankengewinne größer als gedacht
Die Verunsicherung der Anleger spiegelte sich unter anderem im weiteren Anstieg beim Goldpreis wider. Das Edelmetall verteuerte sich um 0,7 Prozent auf etwa 3230 Dollar je Feinunze und lag damit in Sichtweite seines jüngsten Allzeithochs. Die meisten Analysten erwarten, dass es an den Börsen volatil bleibt, bis mehr Klarheit über Trumps Zölle herrscht.
Die enormen Kursschwankungen und die hohen Handelsumsätze an den Börsen spülten reichlich Geld in die Kassen von Bank of America und Citigroup. Die Aktien der Kreditinstitute stiegen um 3,6 und 1,8 Prozent. Pro Aktie erwirtschaftete die Großbank Bank of America im Quartal einen Gewinn von 90 Cent, verglichen mit 76 Cent ein Jahr zuvor. Auch bei der Citigroup übertrafen die Ergebnisse die Erwartungen der Analysten.
Für Boeing ging es hingegen 2,3 Prozent abwärts. Als Reaktion auf den Zollstreit mit den USA hat China einer Meldung der Agentur Bloomberg zufolge die heimischen Fluggesellschaften angewiesen, keine Boeing-Maschinen mehr abzunehmen. Für Boeing ist China einer seiner größten Wachstumsmärkte, die dominante Position hat dort der Konkurrent Airbus inne.
Die Aktien von Johnson & Johnson gaben 0,5 Prozent nach, nachdem das Unternehmen die Schätzungen für den Verkauf medizinischer Geräte verfehlt hatte. Bei Umsatz und Gewinn im ersten Quartal schnitt der Pharma- und Konsumgüterkonzern hingegen besser ab als erwartet.
Spekulationen auf Elliott Investment Management als neuen Großaktionär trieben Hewlett Packard Enterprise. Die Aktien des KI-Server-Herstellers stiegen um 5,1 Prozent. Finanzinvestor Elliott hat Insidern zufolge eine Position an Unternehmensanteilen im Wert von mehr als 1,5 Milliarden Dollar aufgebaut. Die Investition mache Elliott zu einem der größten Aktionäre.
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