Dem Flugzeugbauer Boeing geht es etwas besser als vor einem Jahr. Die Verluste wiegen noch immer schwer, doch das Ziel steht fest. Quasi zur Unzeit müssen die Amerikaner jetzt aber erst mal Flugzeuge zurücknehmen, weil sie China wegen der Zölle zu teuer werden.
Im Handelsstreit mit den USA hat China die Annahme neuer Flugzeuge des US-Herstellers Boeing nach Unternehmensangaben verweigert. Boeing-Chef Kelly Ortberg bestätigte im Sender CNBC Medienberichte, wonach China gelieferte Maschinen zurückgeschickt hat. Der Konzern werde nun "pragmatisch" vorgehen und alternative Abnehmer suchen, sagte Ortberg.
US-Präsident Donald Trump hatte Importe aus der Volksrepublik mit Zöllen von 145 Prozent belegt, China reagierte mit Gegenzöllen von 125 Prozent. Inzwischen äußerte sich Trump allerdings versöhnlich und stellte Peking niedrigere Sätze in Aussicht.
Die New Yorker Börse öffnete daraufhin heute Morgen deutlich im Plus. Die wichtigen Indizes Dow Jones, S&P500 und Nasdaq lagen zeitweise zwischen 1,99 und 3,56 Prozent im Plus. Auch an den europäischen und asiatischen Börsen waren die Kurse in der Hoffnung auf eine Lösung im Handelsstreit teils merklich angestiegen.
Boeing auf Erholungskurs
Zu der positiven Stimmung trugen auch die Boeing-Geschäftszahlen bei. Unter dem Strich stand im ersten Quartal ein Fehlbetrag von 31 Millionen Dollar, wie der Airbus-Rivale mitteilte. Ein Jahr zuvor waren es noch 355 Millionen. Der Umsatz stieg um 18 Prozent auf 19,5 Milliarden Dollar, weil Boeing von Januar bis März 130 Flugzeuge ausliefern konnte.
Ortberg bekräftigte das Ziel, die Produktion der Boeing 737-MAX in diesem Jahr wieder auf 38 Flugzeuge pro Monat zu schrauben. Im abgelaufenen Quartal sei sie nach und nach erhöht worden.
Das einstige Erfolgsmodell steht wegen einer Serie von Abstürzen und Qualitätsproblemen unter besonderer Beobachtung der US-Luftverkehrsbehörde. "Unser Unternehmen bewegt sich in die richtige Richtung", sagte Ortberg. In einem Brief an die Belegschaft schrieb er: "Wir bauen bessere Flugzeuge und liefern sie mit größerer Planbarkeit aus." Das Jahr 2025 sei aber noch ein Übergangsjahr. Boeing leidet wie auch Airbus unter Engpässen bei seinen Zulieferern.
Ortbergs Optimismus steckte die Börsianer an: Die Boeing-Aktie kletterte vorbörslich um vier Prozent. Der bereinigte Verlust je Aktie lag im ersten Quartal mit 0,49 (2024: 1,13) Dollar deutlich unter den Erwartungen der Analysten, die im Schnitt mit 1,29 Dollar gerechnet hatten. Der operative Mittelabfluss (Free Cashflow), auf den Analysten besonders achten, verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 2,3 von 3,9 Milliarden Dollar.
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