Unter dem neuen Intel-Chef Lip-Bu Tan wird der harte Sanierungskurs offenbar beschleunigt. Nach einem Medienbericht soll mehr als jeder fünfte Mitarbeiter gehen.
Der einst weltgrößte Chipkonzern steht vor einem weiteren tiefen Einschnitt. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf einen Insider berichtet, will Intel noch in dieser Woche den Abbau von mehr als 20 Prozent der Belegschaft verkünden.
Damit würde der im März angetretene neue Intel-Chef Lip-Bu Tan den harten Sanierungskurs bei dem angeschlagenen Chiphersteller beschleunigen. Bereits bis Ende 2024 war die Mitarbeiterzahl weltweit auf 108.900 gesunken, nach 124.800 ein Jahr zuvor. Intel hatte im vergangenen August den Abbau von rund 15.000 Stellen verkündet - seinerzeit noch unter dem damaligen Vorstandschef Pat Gelsinger, der Anfang Dezember das Unternehmen überraschend verließ.
Das ehemalige Vorstandsmitglied Tan hatte den Konzern im vergangenen August zunächst nach Streitigkeiten mit Gelsinger über den Sanierungskurs verlassen.
Tiefgreifender Konzernumbau
Tan hatte bereits vor seinem Amtsantritt einen Sanierungskurs angekündigt, der verstärkte KI-Anstrengungen, einen Umbau der Halbleiterfertigung sowie Entlassungen auch im Management vorsieht.
Zudem sollen nicht-zentrale Bereiche ausgegliedert werden. In der vergangenen Woche hatte Intel bereits den Verkauf von 51 Prozent an Altera, seinem Geschäft mit programmierbaren Chips, an die Investmentfirma Silver Lake Management verkündet.
Tief in den roten Zahlen
Der im kalifornischen Santa Clara ansässige Halbleiterriese hatte in den vergangenen Jahren zunehmend seinen technologischen Vorsprung an die Konkurrenz verloren. Intel hat vor allem Mühe, im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) aufzuholen. In den vergangenen drei Jahren schrumpften die Erlöse und die Verluste wurden immer höher.
Auch die erste Quartalsbilanz, die Tan am Donnerstag präsentieren will, wird tiefrot ausfallen. Analysten erwarten für das erste Quartal einen Umsatzrückgang um 3,4 Prozent und eine Verdreifachung des Verlustes auf 945 Millionen Dollar.
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