Der Skandal um Enthüllungen geheimer US-Regierungsinformationen aus einem Signal-Chat zieht offenbar weitere Kreise. Einem Zeitungsbericht zufolge soll US-Verteidigungsminister Pete Hegseth Details des Angriffs auf die radikal-islamische Huthi-Miliz im März in einer weiteren Chatgruppe des Messenger-Dienstes Signal geteilt haben. Zu dieser gehörten auch seine Frau, sein Bruder und sein persönlicher Anwalt, berichtete die „New York Times“ am Sonntag (Ortszeit). Anders als der Chat, in den der „The Atlantic“-Chefredakteur irrtümlicherweise aufgenommen wurde, wurde der neu enthüllte Chat offenbar von Hegseth selbst erstellt.

Hegseth teilte demnach angeblich dieselben Informationen des Angriffs, die letzten Monat von „The Atlantic“ publik gemacht wurden. Außerdem sollen die Nachrichten in der Chatgruppe Angaben über den Zeitplan der Luftangriffe enthalten haben, schrieb die US-Zeitung und berief sich auf vier mit der Nachrichtengruppe vertraute Quellen. Hegseths Frau Jennifer, eine ehemalige Produzentin von Fox News, hat laut Wall Street Journal auch an sensiblen Treffen mit ausländischen Militärs teilgenommen. Eine Stellungnahme des Außenministeriums lag nicht vor.

Der „Atlantic“-Chefredakteur Jeffrey Goldberg hatte im März berichtet, dass er – neben einigen der ranghöchsten Sicherheitsvertreter der US-Regierung – aus Versehen in eine Chatgruppe zu dem Angriff aufgenommen worden war. Seitdem steht die Regierung von Präsident Donald Trump unter Druck zu erklären, wie es dazu kommen konnte. Trumps nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz hat die Verantwortung dafür übernommen. Eine interne Untersuchung wurde eingeleitet, die zu der Suspendierung von drei Mitarbeitern des Verteidigungsministeriums führte.

Gestern äußerten sich Dan Caldwell, einst einer der ranghöchsten Berater von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth, Darin Selnick, der stellvertretende Stabschef des Ministers, und Colin Carroll, Stabschef des stellvertretenden Verteidigungsministers Stephen Feinberg, zum ersten Mal dazu. „Wir sind unglaublich enttäuscht über die Art und Weise, wie unser Dienst im Verteidigungsministerium beendet wurde“, schrieb Caldwell auf X. Er fügte hinzu: „Man hat uns immer noch nicht gesagt, weswegen genau gegen uns ermittelt wurde, ob es immer noch eine aktive Untersuchung gibt oder ob es überhaupt eine echte Untersuchung der 'Leaks' gab.“

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