Das US-Außenministerium hat erklärt, es würde eine Verlängerung der vom russischen Präsidenten Wladimir Putin verkündeten Feuerpause begrüßen. Die USA seien bemüht, eine umfassende und dauerhafte Waffenruhe zu erreichen. Bereits im März hatten die Amerikaner eine 30-tägige Waffenruhe vorgeschlagen, dem die Ukraine zugestimmt hatte.
Putin begrüßte die US-Initiative zwar, stellte aber Bedingungen. So forderte er, dass erst die Grundursachen des Konflikts beseitigt werden. Darunter versteht Russland unter anderem das Streben der Ukraine in die Nato. Am Samstag verkündete Putin dann überraschend eine 30-stündige Waffenruhe, die um 23 Uhr MESZ am Ostersonntag enden sollte.
Einen Befehl für eine Verlängerung habe Putin nicht gegeben, teilte der Kreml mit. Beide Kriegsparteien beschuldigten sich in den vergangenen Stunden ohnehin gegenseitig, die Angriffe fortzusetzen, unter anderem mit Artillerie und Drohnen. Dabei gab es den von unabhängiger Seite nicht überprüfbaren Angaben nach auch Tote und Verletzte.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beklagte am Sonntag eine Zunahme russischer Angriffe seit dem Vormittag. Es gebe Beschuss von russischer Seite und Angriffe mit Drohnen, teilte Selenskyj auf X mit. Am aktivsten sei die russische Armee im Gebiet Donezk nahe der Städte Pokrowsk und Siwersk. Dort und an anderen Frontabschnitten setze der Gegner schwere Waffen ein. Es sei aber eine gute Sache, dass es zumindest keinen Luftalarm gegeben habe, sagte Selenskyj.
Im Raum Torezk im Gebiet Donezk seien die ukrainischen Truppen in einen russischen Hinterhalt geraten, sagte Selenskyj in einer dritten Zwischenbilanz am Nachmittag. Einige Verteidiger seien getötet worden, räumte er ein, ohne Zahlen zu nennen. Die verantwortlichen russischen Soldaten würden eliminiert, kündigte er an.
Der Präsident meinte mit Blick auf die zahlreichen russischen Verstöße, dass Putin entweder seine Truppen nicht im Griff habe, nachdem er eine Feuerpause für Ostern angekündigt hatte, oder den Krieg nicht beenden wolle. Zuvor hatte auch die russische Seite den ukrainischen Streitkräften massenhaft Verstöße gegen die Feuerpause vorgeworfen.
Selenskyj hatte zuerst am Morgen in einer Zwischenbilanz Verletzungen der Waffenruhe kritisiert. Beide Kriegsparteien teilten mit, sie würden Angriffe jeweils mit Gegenfeuer beantworten. Unabhängig überprüfbar sind weder die russischen noch die ukrainischen Angaben.
Der ukrainische Staatschef erklärte, dass alle russischen Verstöße dokumentiert würden und den westlichen Partnern zur Verfügung gestellt werden könnten. Zwischen Mitternacht Ortszeit (23 Uhr MESZ) und Mittag hätten die russischen Truppen 26 Angriffe ausgeführt. Selenskyj forderte Moskau erneut zu einer 30-tägigen Waffenruhe auf, die nach Ostern beginnen solle, damit es eine Chance für eine diplomatische Lösung in dem Krieg gebe.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.