Die zweite Runde der Atomgespräche zwischen den USA und dem Iran in Rom ist nach Angaben des iranischen Staatsfernsehens beendet worden. Die Gespräche zwischen den Delegationen, bei denen der Oman als Vermittler auftrat, seien nach vierstündigen Diskussionen beendet worden, berichtete das iranische Staatsfernsehen am Samstag. Sie hätten in einer „konstruktiven Atmosphäre“ stattgefunden, heißt es in iranische Medien.

Am Morgen war zunächst die iranische Delegation in Italien eingetroffen. Das iranische Staatsfernsehen zeigte Aufnahmen von Araghtschi beim Aussteigen aus einem offiziellen Flugzeug der Islamischen Republik Iran in Rom. Vor dem Beginn der Gespräche in der omanischen Botschaft war Italiens Außenminister Antonio Tajani mit dem iranischen Außenminister zusammengekommen.

Araghtschi und Witkoff wollen am kommenden Samstag, dem 26. April, im Oman erneut zu Verhandlungen zusammenkommen. In den Tagen davor werde es aber bereits Gespräche auf Expertenebene geben, teilte Araghtschi in Rom mit.

Laut dem iranischen Staatsfernsehen fanden in Rom „indirekte“ Gespräche statt. Die USA hatten zuvor erklärt, die Verhandlungen würden direkt geführt. Nach der ersten Runde in Omans Hauptstadt Maskat vor einer Woche hatten beide Seiten von „konstruktiven“ Gesprächen gesprochen. Araghtschi zeigte sich offen für Zugeständnisse beim Atomprogramm und beim Grad der Urananreicherung. Der Iran wolle keine Atombombe entwickeln. Im Gegenzug fordert Teheran die Aufhebung von US-Sanktionen. Ein vollständiger Verzicht auf Nukleartechnologie steht dem Iran zufolge nicht zur Debatte.

Iran hatte zuvor noch „ernste Zweifel“ an Absichten der USA

Am Freitag hatte der Iran noch „ernste Zweifel“ an den Absichten Washingtons geäußert. „Obwohl wir ernste Zweifel an den Absichten und Motivationen der amerikanischen Seite haben, werden wir auf jeden Fall an den morgigen Verhandlungen teilnehmen“, sagte Araghtschi in Moskau bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow.

2015 hatte der Iran ein internationales Abkommen unterzeichnet, das die Lockerung von Sanktionen im Gegenzug für eine Einschränkung des iranischen Atomprogramms vorsah. Während der ersten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump zogen sich die Vereinigten Staaten jedoch 2018 einseitig aus dem Abkommen zurück und verhängten neue Sanktionen gegen den Iran. Daraufhin zog sich Teheran schrittweise von seinen in dem Abkommen festgehaltenen Verpflichtungen zurück und fuhr die Anreicherung von Uran hoch.

Seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus drängt Trump auf eine neue Vereinbarung. Er droht dem Iran zugleich für den Fall eines Scheiterns der Gespräche mit einem militärischen Vorgehen. Der Streit um das iranische Atomprogramm gehört seit vielen Jahren zu den Dauerthemen der internationalen Politik. Steve Witkoff betonte zuletzt, ein Abkommen werde nur zustande kommen, wenn Teheran die Urananreicherung und sein Waffenentwicklungsprogramm vollständig stoppe.

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