Was wäre, wenn man sein Leben komplett neu schreiben könnte? Die neue Paramount+-Serie "Parallel Me" schickt ihre Hauptfigur Toni auf eine wilde Reise durch alternative Lebenswege. Egal, ob Popstar in Thailand, Surflehrerin auf Bali oder Anwältin in Berlin ... irgendwas ist immer.
Wer hat sich nicht schon einmal vorgestellt, wie es wäre, ein völlig anderes Leben zu führen als das aktuelle? Zum Beispiel Montagmorgens, wenn in der Früh der Wecker klingelt. Was wäre passiert, wenn man an der einen oder anderen Stelle anders abgebogen, sich die Weichen in die entgegengesetzte Richtung gestellt hätten? Diesem Gedankenspiel geht die von Paramount+ produzierte deutsche Serie "Parallel Me" nach.
Toni (Malaya Stern Takeda) ist erfolgreiche Change-Managerin und steht permanent kurz vor dem Burnout. Als sie während eines Meetings in Dubai deswegen einen wichtigen Deal verpatzt, ist es mit dem beruflichen Stress erstmal vorbei. Sie wird von ihrem Chef Kai (Golo Euler) gefeuert. Daraufhin sucht sie Trost bei Freunden und Familie, wo sie aufgrund ihres zweifelhaften Verhaltens der letzten Jahre aber auch bloß Ausgrenzung und Ablehnung erfährt. Toni ist am Tiefpunkt ihres noch jungen Lebens angekommen. Sie sieht keinen Ausweg mehr, doch dann erscheint ihr "Viertelgöttin" Ariadne (Maria Schrader), deren Namensvetterin laut griechischer Mythologie schon Theseus mit einem Fadens beim Verlassen des Labyrinths nach der Tötung des Minotaurus unter die Arme griff.
Irgendwas ist immer
Die moderne Ariadne eröffnet Toni entsprechend die Möglichkeit, mithilfe eines sich aufribbelnden Strickschals einen Blick in alternative Lebenswege zu werfen, die sie zwar wieder verlassen kann, um sich der nächsten Version ihrer selbst und ihres Daseins zu stellen. Ein Zurück gibt es allerdings nicht, und ist der magische Schal einmal "aufgebraucht", muss Toni dort weitermachen, wo sie final gelandet ist.
Die Möglichkeiten, die Tonis Leben zu bieten gehabt hätte, wären die Dinge anders gelaufen, sind bunter und vielfältiger, als man sich das vermutlich für sich selbst vorstellen würde. Mal ist Toni ein gefeierter Popstar in Bangkok, hat mit einer einzigen Entscheidung allerdings ihre beste Freundin Bea (Larissa Sirah Herden) so sehr verletzt, dass sie den Kontakt zu ihr abgebrochen hat. Ein anderes Mal betreiben die zwei gemeinsam eine Surfschule auf Bali, doch auch hier läuft nicht alles rund. Und auch wenn es um Tonis Eltern (Caroline Peters, Ulrich Noethen), ihren Bruder Leon (Theo Trebs) und ihre erste große Liebe Jonas (David Kross) geht, muss sie im Folgenden immer wieder einstecken oder mindestens schmerzliche Abstriche machen. So richtig perfekt scheint es in keiner der parallelen Alternativen für sie gelaufen zu sein.
Wechsel von Welten und Tonalität
In insgesamt acht Folgen erzählt "Parallel Me" die unterschiedlichsten Welten, in denen sich Toni erst einmal zurecht finden muss, nicht wissend, an welchem Punkt sie gerade so genau steht. Denn dummerweise wird ihr von Ariadne kein Handout mit Backgroundinformationen zu ihrer Transformationen an die Hand gegeben. Und so bunt und toll und schillernd ihr Leben manches Mal wirkt, schaut sie genauer hin, ist an irgendeiner Stelle auch hier der Wurm drin. Besser wird es selten. Irgendwas ist eben immer.
Natürlich kommt es der Serie zugute, mit Paramount+ einen finanzkräftigen Partner im Rücken gehabt zu haben, der es überhaupt erst möglich gemacht hat, sich in Sachen Szenenbild, Ausstattung und Kostüm derart auszutoben. Unter der Schirmherrschaft von Showrunnerin und Headautorin Jana Burbach, die schon an Serien wie "Bad Banks" und "Tribes of Europe" mitschrieb, sowie dank der Regiearbeit von Felix Binder, Vanessa Jopp und Sebastian Sorger ist "Parallel Me" ein unterhaltsamer, teils überdrehter, aber auch anrührender Trip quer durch die fantastischen Welten von Toni, ihrer Familie und ihren Freunden geworden, der in der Tonalität immer wieder variiert und nicht nur zwischen den parallelen Leben, sondern auch zwischen den Genres switcht.
"Parallel Me" ist ab sofort auf Paramount+ abrufbar.
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