In rund einem Monat wird in Basel der «Eurovision Song Contest» durchgeführt. Es wird mit einer halben Million Gäste gerechnet. So ein riesiges Fan-Aufgebot erfordert auch entsprechende Sicherheitsvorkehrungen. Die Herausforderungen gehen von einer möglichen Terror-Gefahr, gewalttätigen Protesten, Massenpanik bis zu Cyber-Angriffen. 

Bühne steht unter Hochsicherheit

Kontrollen wie am Flughafen – das gilt an allen Veranstaltungsorten für den «Eurovision Song Contest». Schon bei den Vorbereitungen dürfen Mitarbeitende nur durch Sicherheitsschleusen eintreten. 

Rund die Hälfte der Bühne ist bereits aufgebaut, mit fast 200 Tonnen Material für die Veranstaltungstechnik. Dies ist selbst für erfahrene Produktionsfirmen eine Herausforderung, verstärkt wegen der hohen Sicherheitsanforderungen. 

Legende: Der Aufbau der ESC-Hauptbühne in der St. Jakobshalle ist in vollem Gange. Keystone

«Der Planungsaufwand ist massiv grösser. Wir müssen viel mehr vorausdenken, weil wir nicht kurzfristig Personal oder zusätzliches Material hineinholen können. Dafür müssen wir Personal akkreditieren oder müssen das Material prüfen», sagt Damaris Reist, stellvertretende Produktionsleiterin des ESC. 

Europas Spannungen treffen Basel

Der ESC will zwar die Länder Europas verbinden. Aber die aktuelle Weltpolitik trifft mit dem Musikwettbewerb zusammen: Die Ukraine nimmt teil. Oder auch Israel. Diese zwei Elemente seien aber nur ein Teil der vielfältigen Herausforderungen für die Sicherheits­verantwort­lichen.  

«Wir berücksichtigen natürlich alle geopolitischen Fragen. Dazu kommt die spezielle geografische Lage von Basel, gleich neben Frankreich und Deutschland sowie dem Euro-Flughafen im Dreiländereck», sagt Aurore Chatard, Leiterin Sicherheit ESC. «Wir erwarten daher grosse Besucherströme, die auch die Grenze überqueren.» Zudem seien die Erfahrungen mit Demonstrationen am ESC im vergangenen Jahr in Schweden in die Planung eingeflossen.

Darum bereitet sich der Kanton Basel-Stadt vor: Für die Sicherheit am ESC werden knapp acht Millionen Franken eingesetzt. Rund 1300 Polizisten und Polizistinnen sollen im Einsatz stehen. Gut die Hälfte von ihnen wird von anderen Kantonen gestellt. Dazu kommen rund 40 ABC-Soldaten, die Spezialwissen über Gas-, Gift- oder Strahlenbelastung mitbringen.

Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann betont aber: «Es wird keine Armeepräsenz in der Stadt geben. Man wird etwas mehr Uniformen sehen, mit den Logos verschiedener Kantone.» Aber die Meinung sei, dass diese Sicherheitskräfte niederschwellig ansprechbar seien und so die Polizei ein subjektives Sicherheitsgefühl vermitteln solle. «Es ist also nicht plötzlich ein Abriegeln und ein Sicherheitsstaat.»

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