Ford hat mit dem Transit Connect FlexCab ein besonders praktisches Tool am Start. Während der Hochdachkombi heute noch Familientransporter ist, schleppt er morgen schon sperriges Ladegut. Wie das funktionieren kann? Lesen Sie selbst.

Wer mit Familie oder Freunden einen Ausflug plant oder fürs Geschäft sperrige Dinge transportieren muss, aber auf ein zweites Auto verzichten möchte, für den hat Ford etwas Besonderes im Angebot. Den gemeinsam mit dem Volkswagen Caddy aufgelegten Ford Transit Connect gibt es nämlich in einer - wenn man so will - Two-in-One-Lösung namens FlexCab. Und genau diese flexible Ausgabe hat Ford hier und heute mitgebracht, um in der Praxis vorführen zu können, wie das eigentlich funktioniert.

Schon äußerlich fällt auf, dass der Utility aus der Reihe tanzt. Denn der Seitenbereich ist weder durchgehend mit Fenstern noch mit Blech ausgestattet - stattdessen hat der mittlere Teil Fenster, während der letzte Part durch seine Fensterlosigkeit auffällt.

Und innen? Ganz einfach, denn die Sitzbank kann simpel per Handgriff zur Seite geschoben werden, um den Laderaum für den Gütertransport freizugeben - oder umgekehrt. Mehr Flexibilität geht kaum. Und auch beim Antrieb beweist dieser Ford besondere Flexibilität. Denn neuerdings gibt es die Connect-Baureihe auch als Plug-in-Hybrid-Lösung. So stecken unter dem Blechkleid zwei Maschinen: Es kommt ein 1,5 Liter großer Vierzylinder-Benziner mit 115 PS zum Einsatz. Unterstützt wird dieser von einem gleich starken Stromer. Verbunden sind Motoren und Räder mittels sechsstufigem Doppelkupplungsgetriebe.

PHEV lädt zügig

Zugegeben, optimal nutzen kann diese Motorenoption bloß eine recht spitze Zielgruppe. Denn wirklich CO2 spart eine solche Variante nur ein, wenn fleißig elektrisch gefahren wird. Das wiederum setzt einen breiten Zugriff auf Ladeinfrastruktur voraus. Sprich: Man sollte sowohl am Arbeitsplatz als auch zu Hause laden können. Denn PHEV-Modelle bunkern nicht so viel Strom wie reine Elektroautos und müssen viel häufiger geladen werden, um hohe Kilometerleistungen rein elektrisch absolvieren zu können.

Nun liegen die Dinge beim Connect anders, könnte und muss man sogar sagen. Erstens speichert seine knapp 20 kWh (netto) große Traktionsbatterie mehr Strom als viele heute erhältliche Plug-in-Hybride. Und zweitens lässt sich der Akku mit Gleichstrom und 40 kW zügig befüllen - beispielsweise während eines Einkaufs binnen 26 Minuten von 5 auf 80 Prozent. Punkt für Ford! Zumal der rein elektrische Aktionsradius durchaus über 100 Kilometer beträgt. Damit kann man etwas anfangen.

Und da wäre noch eine Sache, die dem Connect-PHEV in die Hände spielt, wenn es darum geht, möglichst hohe elektrische Fahranteile zu erzielen. Viele sogenannte Teilzeitstromer verleiten mit ihrer hohen Systemleistung nämlich dazu, beide Treibsätze fleißig einzusetzen - das ist hier anders. Der Ford ist mit 150 PS im Gesamtsystem zwar alles andere als untermotorisiert, aber auch kein überbordender Kraftprotz. Und das Elektrotriebwerk leistet allein immerhin schon 115 PS. Und jetzt kommts! Mit 330 Newtonmetern liegt das Elektroaggregat verdammt nah am Systemdrehmoment von 350 Newtonmetern. Das heißt, die Elektromaschine zerrt den 1,9-Tonner selbst die fiesesten Steigungen souverän hinauf. Und wenn dann eben doch mal eine lange Strecke auf dem Plan steht, wird mit Benzin gefahren. Wobei das Zusammenspiel zwischen den beiden Motoren ganz gut funktioniert, und auch der Doppelkuppler arbeitet prompt wie ruckfrei. Punkt für Volkswagen, denn dieser Antrieb geht auf das Konto des Wolfsburger Konzerns.

FlexCab kann weniger, aber immer noch genug einladen

Aber wie ist es eigentlich um die Praxistauglichkeit bestellt? Als FlexCab schluckt der kleine Nutzwertprofi ein bisschen weniger Gepäck als der reine Verbrenner - allerdings sind es bei der mit stattlichen 4,85 Längenmetern gesegneten Variante noch immer 3100 Liter, wenngleich das 600 Liter weniger bedeuten als beim reinen Transporter. Der besitzt dafür aber nicht die Flexibilität, eine Sitzbank zu bieten.

Apropos Flexibilität. Für einen Plug-in-Hybrid darf der Connect ganz schön viel an den Haken nehmen - nämlich 1,4 Tonnen. Damit rangiert er auf gleichem Level wie die Verbrenner und immer noch oberhalb dessen, was etliche Wettbewerber (sogar als Verbrenner) im Hochdach-Kombisegment an Anhängelast bieten.

Zum Schluss sei noch der Hinweis gegeben, dass der Transit Connect auch Digital Natives keineswegs im Stich lässt mit üppiger Displaylandschaft, gut zugänglichen USB-Anschlüssen und Smartphone-Ladeschale. Ab 43.554 Euro brutto ist der FlexCab Hybrid zu haben - dann allerdings mit kurzem Radstand. Die verlängerte Version erfordert einen Aufpreis von 1725 Euro brutto.

Durchaus teuer bezahlen lässt sich Ford die hier besprochene Antriebsoption, wenn man bedenkt, dass der Basisdiesel bereits ab rund 32.000 Euro brutto zur Verfügung steht. Allerdings könnte die gegebenenfalls zur Anwendung kommende reduzierte Dienstwagensteuer auf Basis des halbierten Bruttolistenpreises beim Plug-in-Hybrid die Gesamtkostenbetrachtung wieder anders aussehen lassen. Als FlexCab und dann noch mit Hybrid-Antrieb ist dieser Hochdachkombi an Vielseitigkeit jedenfalls kaum zu übertreffen.

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