Nicht jede Fahrzeugstudie bleibt ein Traum. Diese fünf Modelle schafften den Sprung von der Messebühne auf die Straße - teilweise sogar fast unverändert. Und teilweise spektakulär und sehr auffällig.

Immer wieder präsentieren Autohersteller faszinierende Zukunftsvisionen, die Hoffnung auf einen automobilen Alltag voller Hightech, stylisher Optik und Fahrspaß wecken. Viele dieser meist auf Messen gefeierten Showcars verschwinden sang- und klanglos wieder in der Versenkung. Andere werden bis zur Unkenntlichkeit auf Serienniveau getrimmt. Doch es gibt Ausnahmen - Konzepte, die es fast unverändert auf die Straße schaffen. Fünf Beispiele, bei denen aus einer Vision automobile Realität wurde.

MG Cyberster

Für viele Autofans sind Cabrios und Roadster das Salz in der Suppe. Doch die Open-Air-Feger gelten seit geraumer Zeit als aussterbende Gattung. Seit der aufkommenden Elektromobilität schien das Open-Air-Vergnügen fast in Vergessenheit zu geraten.

Umso überraschender kam der MG Cyberster Concept: ein hochemotionaler Elektro-Roadster, der sportliche Fahrleistungen mit großer Reichweite und einem umweltfreundlichen Antrieb verbindet.

Mitten in der tristen Corona-Zeit erstmals in China gezeigt, ließ die Serienankündigung nicht lange auf sich warten. Bereits im Mai 2021 bestätigte der SAIC-Konzern: Der Zweisitzer kommt. Und zwar in einer dem Konzept sehr ähnlichen und damit erfreulich emotionalen Form.

Seit einigen Monaten ist der Cyberster mit 340 oder 510 PS auch in Deutschland erhältlich. Die Topversion sprintet in 3,2 Sekunden auf Tempo 100, die Basisvariante kommt über 500 Kilometer weit. Auch ohne Brummbrumm kann man mit dem mindestens 65.000 Euro teuren China-Kracher die Sonne genießen und gleichzeitig die Blicke auf sich ziehen.

Kia EV9

Ein ähnlicher Überraschungserfolg: der Kia EV9. Als er Ende 2023 nach Deutschland kam, sorgte er mit seinem kastigen Design, coolen Leuchten und der mutigen Lackierung in Türkis für Aufsehen - ein rollender Monolith mit Charakter. Schon das Concept EV9, das im Herbst 2021 in Los Angeles vorgestellt wurde, machte klar: Kia meint es ernst mit dem futuristischen, rein elektrisch angetriebenen Fullsize-SUV. Das Design stammt von Ex-BMW-Mann Karim Habib. Die von ihm entworfenen Portaltüren und das eckige Lenkrad schafften es zwar nicht in die Serie, aber das fast fünf Meter lange Super-SUV bleibt ein Statement.

Trotz seiner auffälligen Verpackung ist der EV9 zudem äußerst praktisch. Der XXL-Innenraum bietet unter anderem drei Sitzreihen. Derzeit sind in Deutschland zwei Batteriegrößen und drei Leistungsstufen erhältlich. Die Preise beginnen bei rund 62.000 Euro. Demnächst folgt die über 500 PS starke GT-Version - mit einem Lichtdesign, das den EV9 noch etwas näher an das ursprüngliche Design des Concepts rücken lässt.

VW Iroc

Manch einer mag sich noch an Wolfgang Bernhard erinnern, einst VW-Markenvorstand mit Hang zur großen Show. Im August 2006 inszenierte er den von Murat Günak gezeichneten VW Iroc auf dem ehemaligen Berliner Flughafen Tempelhof - inklusive Live-Musik von Mando Diao. Schnell war klar: Der Iroc war ein Vorgeschmack auf den neuen Scirocco. Der Name? Abgeleitet vom Mittelteil des späteren Seriennamens "Scirocco". Viele Designelemente und Proportionen schafften es in die Serienversion, die 2008 auf den Markt kam.

Anfangs gefeiert, verlor der Scirocco III jedoch schnell an Attraktivität. Der große Wurf als stilprägende Alternative zum Golf blieb aus. Heute ist der bis 2017 gebaute Dreitürer selten geworden, aber wenn man ihm begegnet, zieht er wieder die Blicke auf sich.

BMW Vision Efficient Dynamics

Ende der 2000er Jahre gab BMW mit dem Vision Efficient Dynamics einen ersten Ausblick auf seine 2011 gegründete Elektro-Submarke "i". Die Studie bot nicht nur ein futuristisches Design, sondern auch ein damals visionäres Plug-in-Hybrid-Konzept.

Beides ging später in Serie. Die kam 2013 als i8 auf den Markt - zunächst als Coupé, später als Roadster. Der zweisitzige Flachbau aus Carbon kombinierte Elektromotor und Dreizylinder-Benziner mit 266 kW/362 PS Systemleistung. Eine rein elektrische Reichweite von über 50 Kilometern - dank einer Batterie mit 7,1, später 11,7 kWh - galt damals als fortschrittlich. Auch mit Flügeltüren und Laserlicht setzte BMW Maßstäbe. Rund 20.000 Stück wurden gebaut. Heute ist der i8 ein seltener Anblick - aber immer noch ein echter Hingucker.

Volvo Concept Coupé

Seit dem P1800 in den 60er Jahren gab es keinen eleganteren Schwedenhappen als das Volvo Concept Coupé. Kein Zufall - der P1800 war laut Designer Thomas Ingenlath die Inspirationsquelle. Trotz positiver Resonanz blieb es zunächst beim Konzept. Immerhin schafften es die markanten "Thors Hammer"-Tagfahrleuchten in die Volvo-Serie.

Mit etwas Verspätung erhielt das Concept Coupé dann doch Serienstatus - als Polestar 1: Erst 2019 hatte der Geely-Konzern ein Einsehen und brachte die einstige Volvo-Vision als Polestar 1 auf den Markt.

Der formschöne Zweitürer lief im chinesischen Chengdu vom Band. Die Kleinserie endete 2021 nach exakt 1500 produzierten Exemplaren. Der 155.000 Euro teure Plug-in-Hybrid mit vier Motoren und 609 PS beschleunigt wie ein Supersportwagen und fährt bis zu 130 Kilometer rein elektrisch.

Wer einen Polestar 1 auf der Straße sieht, wird ihn so schnell nicht vergessen - ein Auto, das auch heute noch sofort den Will-haben-Impuls auslöst.

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