Trumps Zölle haben viele Länder hart getroffen. Südkorea versucht die Auswirkungen auf die eigne Autoindustrie abzumildern. Mit einer Unterstützung von umgerechnet 10 Milliarden Euro im Jahr will das Land eine Krise verhindern. Präsident Han geht in die Offensive und spricht mit Trump.
Die südkoreanische Regierung hat Soforthilfen für den Automobilsektor des Landes verkündigt. Sie sollen helfen, die Auswirkungen der von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle zu mildern. Das Handelsministerium stellte ein milliardenschweres Hilfspaket vor, das finanzielle Unterstützung, Steuererleichterungen und Subventionen für Automobilhersteller vorsieht. Unterdessen verhandeln die Regierungen der USA und Südkoreas weiter über die Zölle. Trump und der amtierende südkoreanische Präsident Han Duck-soo telefonierten miteinander. In dieser Woche treffen sich zudem Spitzenvertreter beider Seiten zu Verhandlungen in Washington.
Die von Trump angekündigten Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Autos und Autoteile, die in die USA importiert werden, werden den südkoreanischen Auto- und Teileherstellern "erheblichen" Schaden zufügen, erklärte das Ministerium. Um eine Liquiditätskrise im Autosektor zu verhindern wird die Regierung demnach ihre Finanzierungsunterstützung für die heimischen Hersteller um 2 Billionen Won auf 15 Billionen Won, umgerechnet 10 Milliarden Euro im Jahr 2025 erhöhen.
Die Autokonzerne Hyundai Motor und Kia werden laut Ministerium überdies zusammen mit Banken einen Fonds in Höhe von 1 Billion Won für Autoteilehersteller gründen, der Kreditgarantien, die Ausgabe von Anleihen und die Kreditaufnahme erleichtern soll. Die Regierung werde außerdem die Steuern auf den Kauf von Neuwagen vorübergehend bis Juni von derzeit 5 Prozent auf 3,5 Prozent senken, die Subventionen für Elektrofahrzeuge erhöhen und den Zeitraum der verfügbaren Subventionen um sechs Monate bis zum Ende des Jahres verlängern.
Exportmärkte auf Afrika und Asien erweitern
Unabhängig davon will die Regierung eigenen Angaben zufolge den koreanischen Autoherstellern helfen, ihre Exportmärkte in Entwicklungsländern in Afrika, Lateinamerika und Asien zu erweitern, wo die Nachfrage nach Fahrzeugen schnell wächst.
Der amtierende südkoreanische Präsident Han sprach mit Trump, den der US-Präsident in einem Beitrag auf Truth Social als "großartigen Anruf" bezeichnete. "Wir sprachen über ihren enormen und unhaltbaren Überschuss, die Zölle, den Schiffbau, den groß angelegten Kauf von amerikanischem Flüssigerdgas, ihr Joint Venture in einer Alaska-Pipeline und die Bezahlung für den groß angelegten militärischen Schutz, den wir Südkorea gewähren", schrieb Trump. "Ihr oberstes TEAM sitzt in einem Flugzeug auf dem Weg in die USA, und es sieht gut aus."
Südkoreas Autoexporte in die USA beliefen sich nach Angaben des Ministeriums im Jahr 2024 auf 34,7 Milliarden Dollar, was 49 Prozent der gesamten Autoexporte des Landes entspricht. Die Ökonomen von Oxford Economics erklärten kürzlich, dass die 25-prozentigen Zölle auf Kraftfahrzeuge zu einem Rückgang der südkoreanischen Autoproduktion um etwa 7 Prozent führen könnten.
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