Der Aufwärtstrend an der Wall Street hält an: Die Anleger verzichten vorm Wochenende auf Gewinnmitnahmen, abgesehen vom Dow klettern die Indizes weiter. Positive Unternehmensergebnisse helfen, die Nervosität der Anleger wegen des Zollstreits zu begrenzen.

Die Wall Street hat eine starke Woche freundlich abgeschlossen, erwartbare Gewinnmitnahmen blieben aus. Der Dow Jones blieb fast unverändert bei 40.114 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte dagegen 1,3 Prozent auf 17.383 Zähler vor und der breit gefasste S&P 500 legte 0,7 Prozent auf 5525 Stellen zu. Auf Wochensicht legte der S&P 500 um 4,6 Prozent zu, die Nasdaq um 6,7 Prozent und der Dow 2,5 Prozent.

Investoren hatten erleichtert auf mildere Töne Trumps in Richtung US-Notenbankchef Jerome Powell reagiert, den er zuvor hart kritisiert hatte. Widersprüchliche Aussagen aus Washington und Peking zum Zollstreit verunsicherten jedoch einige Börsianer, erklärten Experten. "Der Markt wartet eher ab und schaut, wie sich die Dinge tatsächlich entwickeln", sagte Clayton Allison, Portfoliomanager bei Prime Capital Financial.

US-Präsident Donald Trump sagte in einem Interview, er würde es als "totalen Sieg" betrachten, wenn das Land in einem Jahr Zölle von bis zu 50 Prozent auf ausländische Importe erheben würde. Er sagte außerdem, seine Regierung führe Gespräche mit China über ein Zollabkommen und der chinesische Präsident Xi Jinping habe ihn angerufen. Peking bestreitet jedoch weiterhin, dass Verhandlungen stattfinden. "Die Verhandlungen zwischen den USA und China sind wahrscheinlich die härtesten aller derzeit zur Debatte stehenden Handelsverhandlungen. Man sollte nicht mit einer sofortigen, reibungslosen Lösung rechnen", sagte Jason Pride, Leiter der Anlagestrategie bei Glenmede.

Alphabets Ergebnis beruhigt die Anleger

Einige positive Unternehmensergebnisse halfen, die Nervosität der Anleger zu begrenzen. Aktien von Alphabet kletterten um 1,7 Prozent. Sprudelnde Werbeeinnahmen bescherten der Google-Mutter ein überraschend starkes Quartalsergebnis. Das linderte die Sorgen der Anleger hinsichtlich der Rendite der umfangreichen Investitionen in Künstliche Intelligenz. Charter Communications übertraf ebenfalls die Schätzungen für den Umsatz im ersten Quartal und konnte dank der starken Nachfrage nach seinen gebündelten Tarifen mehr Abonnenten gewinnen als erwartet. Die Anteilsscheine des Breitband- und Kabelfernsehanbieters hoben um 11,4 Prozent ab.

Für Skechers ging es dagegen um 5,3 Prozent abwärts. Der Schuhhersteller kassierte wegen der ungewissen Wirtschaftslage seine Jahresziele. Das trübte die Stimmung in dem Sektor. Papiere von Nike fielen um 1,5 Prozent. Aktien von Intel gaben um 6,7 Prozent nach, nachdem der Chiphersteller eine düstere Prognose abgegeben hatte. T-Mobile brachen um 11,2 Prozent ein, nachdem im ersten Quartal weniger Mobilfunkkunden hinzukamen als erwartet.

Am Rohstoffmarkt setzte sich die jüngste Berg- und Talfahrt beim Goldpreis fort. Das als Krisenwährung genutzte Edelmetall verbilligte sich um 1,2 Prozent. Auf Wochensicht steuerte der Preis auf einen Rückgang von einem Prozent zu. "Für Gold ist es eine Herausforderung, seine Aufwärtsdynamik aufrechtzuerhalten, da der Optimismus hinsichtlich eines möglichen Handelsabkommens zwischen den USA und China wächst," sagte Zain Vawda, Analyst bei Oanda.

Mehr zum heutigen Börsengeschehen lesen Sie hier.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.