US-Präsident Donald Trump beharrt darauf, dass die ukrainische Halbinsel Krim unter russischer Kontrolle bleibt. „Die Krim wird bei Russland bleiben. Und (der ukrainische Präsident) Selenskyj versteht das, und jeder versteht, dass die Krim seit Langem zu Russland gehört“, sagt er in einem Interview des „Time Magazine“. Russland hat die strategisch wichtige Halbinsel im Schwarzen Meer bereits 2014 annektiert – international anerkannt ist das nicht.
In dem Interview, das „Time“ im Wortlaut veröffentlichte, schloss Trump auch einen Nato-Beitritt der Ukraine aus und gab dem von Russland angegriffenen Land eine Mitschuld am Krieg. „Ich glaube nicht, dass sie (die Ukrainer, Anm.) jemals der Nato beitreten können“, sagte Trump. „Ich glaube, das war vom ersten Tag an der Grund für den Krieg, als sie anfingen, über einen Nato-Beitritt zu sprechen. Wenn das nicht zur Sprache gekommen wäre, wäre die Chance, dass er nicht begonnen hätte, viel größer gewesen.“
Trump drängt die Ukraine und Russland seit Monaten zu einer Waffenruhe. US-Medien zufolge kommt ein von den USA vorgelegter Vorschlag für eine Waffenruhe den russischen Forderungen weit entgegen.
Demnach könnten die USA die russische Besatzung der ostukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja faktisch anerkennen. US-Vizepräsident J.D. Vance sprach von einem „Einfrieren“ derzeitiger Grenzlinien. Ebenso soll der Plan die offizielle Anerkennung der 2014 erfolgten Annexion der Halbinsel Krim enthalten. Den Berichten zufolge will Washington Moskau zudem garantieren, dass die Ukraine niemals der Nato beitreten wird. Selenskyj wies eine Abtretung von Gebieten vehement zurück.
Der Kreml hatte zuletzt von angespannten Verhandlungen gesprochen. Russlands Außenminister Sergej Lawrow sagte im Interview des US-Senders CBS, dass ein Ukraine-Deal noch feinjustiert werden müsse.
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko geht davon aus, dass die Ukraine für einen Frieden womöglich „vorübergehend“ Gebiete an Russland abtreten müsse. Klitschko sagte am Freitag dem britischen Sender BBC, eines der „Szenarien“ sei es, „Territorium aufzugeben“. „Das ist nicht fair“, sagte der frühere Boxweltmeister weiter. Für einen Frieden könne dies aber „vielleicht eine Lösung sein, vorübergehend“.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj müsse womöglich einer „schmerzhaften Lösung“ zustimmen, um zu einem Frieden zu gelangen, sagte Klitschko weiter. Die Ukrainer würden aber „niemals“ eine russische „Besatzung“ akzeptieren.
Witkoff trifft Putin
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff traf am Freitag in Moskau ein. Er wurde von Kremlchef Wladimir Putin empfangen, wie Fernsehbilder zeigten. Es war bereits das vierte Treffen der beiden Männer seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump im Januar.
Witkoff hatte sich nach der Ankunft mit Putins Beauftragtem für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Kirill Dmitrijew, getroffen. Der Chef des staatlichen Fonds für Direktinvestitionen nahm auch an dem Gespräch zwischen Putin und Witkoff teil. Anwesend war zudem Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow.
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