Vor knapp zwei Wochen lag die AfD zum ersten Mal bei einer bundesweiten Umfrage vor CDU und CSU. Das Meinungsforschungsinstituts Ipsos sah die Union bei 24 Prozent und die AfD bei 25 Prozent.

Nun kommt auch Forsa für sein RTL/ntv-Trendbarometer zu vergleichbaren Werten und sieht die AfD mit 26 Prozent erstmals vor der Union, die bei 25 Prozent liegt.

Gegenüber der Vorwoche verbessert sich die AfD um zwei Prozentpunkte und landet nun bei 26 Prozent. Es ist der höchste jemals gemessene Wert für die Partei. Umfragenübergreifend kam die Partei bei keinem Meinungsforschungsinstitut je auf diese Zustimmungswerte.

Die Werte der Union liegen unverändert bei 25 Prozent, auch die SPD kommt weiterhin auf 15 Prozent. Grüne und Linke verlieren jeweils einen Prozentpunkt auf 11 bzw. 10 Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) verharrt bei 4 Prozent, die FDP legt einen Prozentpunkt auf jetzt ebenfalls 4 Prozent zu. Die sonstigen Parteien zusammen verlieren gegenüber der Vorwoche einen Prozentpunkt auf jetzt 6 Prozent.

Die voraussichtliche neue schwarz-rote Regierung kommt in dieser Umfrage – wie schon in den Wochen zuvor – auf keine Mehrheit. Union und SPD liegen zusammengerechnet 4,9 Prozentpunkte hinter ihrem Wahlergebnis vom 24. Februar, noch bevor sie die Regierungsarbeit überhaupt aufgenommen haben.

Die Forsa-Umfragewerte im Überblick:

AfD: 26 Prozent (+2 Prozentpunkte)

Union: 25 Prozent (+/-0)

SPD: 15 Prozent (+/-0)

Grüne: 11 Prozent (-1 Prozentpunkt)

Linke: 10 Prozent (-1 Prozentpunkt)

BSW: 4 Prozent (+/-0)

FDP: 4 Prozent (+1 Prozentpunkt)

Sonstige: 6 Prozent (-1 Prozentpunkt)

In den Umfragen anderer Institute der vergangenen drei Wochen liegt die Union zwischen 25 und 27 Prozent, die AfD zwischen 23,5 und 25 Prozent, die SPD zwischen 15 und 16 Prozent, die Grünen zwischen 11 und 12 Prozent, die Linke bei 10 Prozent, das BSW zwischen 3 und 5 Prozent, die FDP zwischen 3 und 4 Prozent und alle sonstigen Parteien zusammen zwischen 4,5 und 6 Prozent.

Motive für die Wahl der AfD

In einer weiteren Umfrage befragte Forsa diejenigen, die bei der vergangenen Wahl für die AfD gestimmt haben, nach ihren Motiven. 35 Prozent gaben als Hauptgrund an, sie stimmten mit den politischen Vorstellungen der AfD überein. 19 Prozent nannten als Hauptgrund ihre „Ablehnung des gesamten politischen Systems“. Rund 40 Prozent wählten dagegen eher aus Protest gegen die bisher oder künftig regierenden Parteien die AfD: 24 Prozent nannten „Unzufriedenheit mit der Ampel-Regierung“ als ihren Hauptgrund für ihre Stimme für die AfD. Weitere 15 Prozent nannten „Vorbehalte gegen Friedrich Merz“ als Hauptgrund.

Das Wählerpotenzial der AfD liegt offenbar oberhalb von 30 Prozent der Wahlberechtigten. Nachdem die Partei bei der Neuwahl am 24. Februar 20,8 Prozent der Stimmen bekommen hatte, können sich weitere 12 Prozent der Befragten vorstellen, die AfD zu wählen. Im Osten sind es sogar 18 Prozent derjenigen, die nicht AfD gewählt haben, die sich diesen Schritt aber mittlerweile vorstellen können. Im Westen sind es 11 Prozent. Das größte Stimmenreservoir hat die AfD bei den Anhängern von CDU und CSU, wo sich 13 Prozent die Wahl der AfD vorstellen können. Dieser Wert ist unter den Anhängern von BSW (33 Prozent) und FDP (25 Prozent) zwar höher, allerdings gibt es in absoluten Zahlen deutlich mehr Unionswähler. Unter den Anhängern von SPD, Grünen und Linke ist der Anteil möglicher AfD-Wähler mit 2 bis 5 Prozent gering.

Als mögliche Gründe, doch vielleicht die AfD zu wählen, nannten 22 Prozent der Befragten eine schlechte Regierungsführung der kommenden Koalition sowie 20 Prozent „Unzufriedenheit“ mit den etablierten Parteien. Weitere 19 Prozent nannten eine „ausreichende Begrenzung der Zuwanderung“ als Bedingung, nicht zur AfD zu wechseln. Während die AfD diese möglichen Motive nicht selbst beeinflussen kann, gilt das für diese beiden Gründe nicht: „Weniger Rechtsextreme in der AfD“ könnten 11 Prozent dazu bringen, doch die Partei zu wählen. Weitere 10 Prozent forderten „bessere politische Konzepte der AfD“.

Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden von Forsa zwischen dem 15. und dem 17. April erhoben. Datenbasis: 1503 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte. Die Daten zu Motiven der AfD-Wähler und möglichen AfD-Wählern wurden zwischen dem 8. und 14. April erhoben. Datenbasis: 2409 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte.

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