Tesla kommt nicht aus den Negativschlagzeilen: Dem E-Autobauer wird vorgeworfen, die Kilometerzähler in seinen Fahrzeugen manipuliert zu haben. Das Ziel: schneller endende Garantien und dadurch höhere Reparatureinnahmen.

Der US-Elektroautobauer Tesla muss sich wegen der angeblichen Manipulation seiner Kilometerzähler vor Gericht verantworten. In einer Sammelklage gegen das Unternehmen von Milliardär Elon Musk heißt es, Tesla habe die Kilometerzähler seiner Elektrofahrzeuge beschleunigt, sodass sie schneller aus der Garantie fallen und das Unternehmen nicht für Reparaturen aufkommen muss.

"Indem Tesla die Garantie- und Leasingkilometergrenzen an überhöhte Kilometerstände bindet, steigert das Unternehmen seine Reparatureinnahmen, reduziert die Garantieverpflichtungen und zwingt die Verbraucher, vorzeitig verlängerte Garantien zu kaufen", heißt es in der Anklageschrift.

15 Prozent schneller laufender Zähler?

Nyree Hinton, einer der Kläger aus Kalifornien, berichtet gegenüber dem US-Medium CNBC, er habe Ende 2022 einen zwei Jahre alten Tesla Modell Y gekauft, der zum damaligen Zeitpunkt knapp 38.000 Meilen (umgerechnet gut 61.000 Kilometer) auf dem Tacho gehabt habe. Seine Erfahrung habe gezeigt, dass der Kilometerzähler mindestens 15 Prozent schneller laufe. So habe das Auto angezeigt, es seien 72 Meilen (etwa 116 Kilometer) gefahren worden, wenn er tatsächlich nur eine Strecke von 20 Meilen (32 Kilometer) gefahren sei.

Dadurch sei eine Garantie, die bis zum Kilometerstand von 50.000 Meilen gegolten habe, entsprechend schneller abgelaufen. In der Folge seien Werkstattkosten in Höhe von 10.000 Dollar (knapp 8.800 Euro) entstanden. Hinton und die anderen Kläger fordern daher Schadensersatz und Strafschadensersatz. Insgesamt könnten möglicherweise mehr als eine Million Fahrzeuge betroffen sein, wie aus den Gerichtsunterlagen hervorgeht.

Tesla reagierte nicht sofort auf Bitten um eine Stellungnahme, hat aber bereits alle wesentlichen Behauptungen in der Klage bestritten.

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