Die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen hat offenbar Probleme, die Gehälter ihrer Kämpfer zu zahlen. Das berichtet das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf arabische, israelische und westliche Quellen. Hintergrund ist demnach die seit mehreren Wochen andauernde Blockade von Hilfslieferungen in das Gebiet durch die israelische Regierung.

Dem Bericht zufolge hatte die Hamas zuvor einige dieser Hilfsgüter beschlagnahmt und verkauft – eine Geldquelle, die nun versiegt ist. Zudem soll die israelische Armee kürzlich mehrere Hamas-Funktionäre getötet haben, die dafür zuständig waren, Geld an hochrangige Mitglieder der Terrororganisation zu verteilen. Unter den Getöteten sei auch ein Geldwechsler der Hamas gewesen.

Viele Regierungsvertreter im Gazastreifen erhalten nun laut „Wall Street Journal“ kein Gehalt mehr. Bei zahlreichen hochrangigen Kämpfern soll sich das Gehalt halbiert haben. Die Kämpfer hatten demnach zuvor im Durchschnitt 200 bis 300 US-Dollar pro Monat verdient.

„Es gibt eine große Krise in der Hamas, was die Beschaffung von Geld angeht“, zitiert die Zeitung einen palästinensischen Anwalt namens Moumen Al-Natour aus Al-Shati im Zentrum des Gazastreifens. Al-Natour ist dem Bericht zufolge Teil einer entstehenden Oppositionsbewegung. Die Hamas sei „hauptsächlich von humanitärer Hilfe abhängig, die auf dem Schwarzmarkt gegen Bargeld verkauft wurde“, so der Anwalt.

Vor dem Krieg hatte die Hamas laut „Wall Street Journal“ große Geldmengen aus dem Ausland bekommen, darunter 15 Millionen US-Dollar pro Monat aus Katar. Seit dem Krieg, der mit dem Angriff der Terrororganisation auf Israel am 7. Oktober 2023 begann, hat die israelische Regierung die Geldflüsse stark eingeschränkt.

Der Waffenstillstand im Januar öffnete zumindest zeitweise wieder die Wege für Hilfslieferungen, aus denen die Hamas offenbar Kapital schlagen konnte. Seit März blockiert Israel die Lieferungen. Die UN warnt deshalb vor der schlimmsten humanitären Krise im Gazastreifen seit Kriegsbeginn. Verteidigungsminister Israel Katz betonte am Mittwoch jedoch, die Blockade werde aufrechterhalten. Sie sei eines der wichtigsten Druckmittel gegen die Hamas.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.