Seit Tagen rührt Heino die Werbetrommel für seinen neuen Song "Ein Gläschen am Morgen". Schon der Titel sorgt bei vielen für Stirnrunzeln. Dass aber auch noch Micaela Schäfer und Tiktoker Streichbruder mitmischen, macht den Kohl erst fett. Nur Claudia Obert findet's gut.
Ja, es ist einfach wie der viel zitierte Autounfall: Eigentlich möchte und sollte man nicht hingucken, aber irgendwie kann man die Augen dann doch nicht abwenden. Seit seine Frau Hannelore Ende 2023 gestorben ist, scheint Volksmusiker Heino erst so richtig außer Rand und Band zu sein. Jedenfalls lassen seine jüngsten musikalischen Ergüsse seine einstigen Ausflüge ins Rocker-Milieu mit Cover-Versionen von Die-Ärzte- oder Rammstein-Songs geradezu verblassen.
Nachdem er mit Ballermann-Sänger Honk! bereits eine Hymne auf "Nutten, Koks und frische Erdbeeren" veröffentlicht hat, hat sich der 86-Jährige nun die selbst ernannte Nacktschnecke Micaela Schäfer an die Seite geholt. Zwar nicht als gesangliche, aber als optische Unterstützung. Und auch der mit Tiktok-Videos zum Song "Sigma Boy", Rückwärtssaltos und Party-Lautsprecher in einschlägigen Kreisen bekannt gewordene Simon Both alias Streichbruder spielt eine Rolle.
Seit Tagen bewirbt Heino auf Instagram - ja, er hat seit zwei Jahren dort einen Account - seinen neuen Song namens "Ein Gläschen am Morgen". Und auch Schäfer postete diverse Clips, in denen sie zu dem Lied mal in einer champagnerfarbenen Lache badet, mal im knappen Bikini tanzt und mal dem Sänger vor Mallorca-Kulisse zuprostet. Streichbruder zappelt gleichzeitig im Hintergrund, vollführt seine Backflips oder rollt den Ghettoblaster-Trolley ins Bild. Ab und an stellt er Heino oder Schäfer auch die geistreiche Frage: "Was ist dein Lieblingssong?" Und erhält selbstredend die Antwort: "Natürlich 'Ein Gläschen am Morgen'." Na, klar doch.
"Das hätte ich am liebsten jeden Tag"
Der Text des Liedes, zu dem am Freitag auch ein Video veröffentlicht wurde, ist ähnlich gehaltvoll. "Ein kleines Gläschen, ein Gläschen am Morgen vertreibt alle Sorgen und tut mir so richtig gut", schmettert Heino da frei nach dem Motto "Je oller, desto doller" zu Bum-Bum-Musik, ehe der Refrain in der Aussage kulminiert: "Ja, das hätte ich am liebsten jeden Tag."
Man muss nun nicht unbedingt der oberste Sittenwächter oder der Vorsitzende der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen sein, um bei diesem Hohelied auf den Schwips am Frühstückstisch die Stirn zu runzeln. Im Netz wird die Verharmlosung von Alkohol in dem Song vielfach kritisiert. Die als notorische Schnapsdrossel bekannte Reality-TV-Darstellerin Claudia Obert indes findet Gefallen daran. "Schon ein Schluck gefrühstückt?", kommentierte sie einen von Heinos und Schäfers Instagram-Posts zu dem Song.
Heino selbst verteidigte im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung das Lied. Dabei wies er auch den Vorwurf eines Internet-Nutzers zurück, seine Frau würde sich bei diesen Textzeilen "im Grabe rumdrehen": "Ich weiß, dass Hannelore das Lied gefallen hätte. Sie war wie ich zeitlebens für jeden Spaß zu haben. Wir haben immer gern zusammen Feste gefeiert und Hannelore liebte es, in Gesellschaft abends selbst Trink-Lieder wie dieses anzustimmen."
Auch Schäfer ist sich keiner Schuld bewusst. "Also, darauf wäre ich ja überhaupt nicht gekommen, dass das alkoholverherrlichend ist", erklärte sie doch glatt gegenüber dem "Berliner Kurier". "Wir reden ja hier von einem kleinen Gläschen, also was ist daran so schlimm?", verteidigte sie sich und ergänzte: "Andere essen Schokolade, weil sie sich ablenken wollen, oder haben Sex oder was weiß ich, andere trinken halt ein kleines Gläschen."
Es dürfte so einige Menschen geben, die dieser Argumentation nur schwer folgen können. Andere hingegen haben nun womöglich den passenden Soundtrack für ihre hochprozentige Morgenroutine. Heino selbst gehört übrigens nicht dazu, wie er im "Bild"-Interview zugibt: "Ich gönne mir privat eher ein Gläschen am Abend, denn morgens komme ich gar nicht dazu, weil ich meist bis mittags schlafe."
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