In den 90er-Jahren steigt der Brite Gary Oldman zum Superstar in Hollywood auf. Doch just zu jener Zeit erlebt er auch den Höhepunkt seiner Alkoholsucht, die er erst nach vielen Jahren überwindet. Nun sinniert er über die Gründe seiner damaligen Abhängigkeit.
Dass er jahrelang Alkoholiker war, hat Gary Oldman schon in früheren Interviews gestanden. Im vergangenen Jahr etwa sprach er mit der "LA Times" über seine Ausschweifungen zu Beginn der 90er-Jahre, als er 1991 sogar wegen Trunkenheit am Steuer verhaftet wurde. Schließlich entschied er sich drei Jahre später für einen Entzug - und ist seither nüchtern.
In einem Gespräch mit dem "Playboy" versucht der Hollywood-Star nun eine Erklärung für sein früheres Verhalten zu geben. Einen Grund für seine jahrelange Alkoholsucht sieht er demnach in den Phasen voller Einsamkeit während seiner Filmkarriere.
"Auch als Schauspieler ist man ja ständig unterwegs, mal dreht man hier, mal dort - und die Leute, mit denen man arbeitet, sieht man nach ein paar Wochen nie wieder", sagt der mittlerweile 66-jährige Brite. "Mit der Zeit ist das schon ein ziemlich einsamer Lebensstil", ergänzt er.
In fünfter Ehe verheiratet
"Getrunken habe ich immer im Privaten, ganz für mich allein - sehr russisch, wurde mir mal gesagt", plaudert der Oscar-Preisträger weiter aus. Er habe früher viel Zeit an den schönsten Orten der Welt verbracht. Von diesen habe er aber nichts gesehen, "weil ich nur besoffen im Hotelzimmer hing".
Mit dem Trinken aufgehört habe er wohl wegen der Erkenntnis, dass er sein Leben vergeude. "Irgendwann fand ich es geradezu verantwortungslos, die Schauspielerei, die mir ein angenehmes Leben bescherte, aufs Spiel zu setzen." Außerdem sei es ein Segen gewesen, seine heutige Frau kennenzulernen. Diese unterstütze ihn uneingeschränkt, sagt Oldman.
Gemeint ist damit Gisele Schmidt, mit der Oldman seit 2017 verheiratet ist. Sie ist schon die fünfte Ehefrau Oldmans, der unter anderem bereits mit den Schauspielkolleginnen Lesley Manville und Uma Thurman verheiratet war.
Oscar für "Die dunkelste Stunde"
Oldmans Schauspielkarriere startete Anfang der 1980er-Jahre. Seine erste große Rolle spielte er 1986 im Film "Sid und Nancy" über den früheren Sex-Pistols-Bassisten Sid Vicious und dessen Freundin Nancy Spungen. Oldman mimte darin den Punk-Musiker, der 1979 an einer Überdosis Drogen starb.
Mit Filmen wie "JFK - Tatort Dallas" (1991), "Bram Stoker's Dracula" (1992) oder "Léon - Der Profi" (1994) stieg Oldman zum Superstar auf der Leinwand auf. 2018 erhielt er einen Oscar als Bester Hauptdarsteller für seine Verkörperung des einstigen britischen Premierministers Winston Churchill in "Die dunkelste Stunde".
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