Am 11. April 1945 befreite die US-Army das Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar. Die GIs schlugen die SS in die Flucht, woraufhin die Häftlinge des Lagerwiderstands die Kontrolle über das Lager übernahmen. Einen Tag später besuchte Dwight D. Eisenhower, Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte, das Buchenwalder Außenlager im thüringischen Ohrdruf.
Es war die erste Inaugenscheinnahme eines Konzentrationslagers durch die Amerikaner. Danach schrieb Eisenhower in sein Tagebuch: „Nichts hat mich je so erschüttert wie dieser Anblick.“ Der kriegserfahrene Amerikaner konnte nicht fassen, wie sich die Nazis „über die primitivsten Gebote der Menschlichkeit in skrupelloser Weise hinwegsetzten“.
Der Auschwitz-Überlebende József Debreczeni schrieb in seinem Buch „Kaltes Krematorium“, das 1950 in Belgrad veröffentlicht wurde, hierzulande aber erst kürzlich erschienen ist, einen Satz, den Eisenhower auch gedacht haben könnte: „Die Deutschen sind das Volk der Musiker, der Denker – und der Sadisten.“
Das KZ Buchenwald befand sich auf dem Ettersberg vor den Toren jener Stadt, die viele Deutsche mit zwei großen Dichtern und Denkern verbinden. Vom Zentrum Weimars, in dem das Goethe-Schiller-Denkmal steht, ist der Ettersberg nur zehn Kilometer entfernt. In der DDR war das Konzentrationslager Buchenwald allgegenwärtiger Begriff: in der Schule, in den Medien und beim öffentlichen Gendenken an die Antifaschisten in der NS-Diktatur. Nicht zuletzt, weil dort 1944 der Kommunistenführer Ernst Thälmann, in Büchern und Filmen glorifizierter Held der Arbeiterklasse, ermordet wurde. Vor allem aber durch ein Buch, das 1958 parallel zur Eröffnung der Gedenkstätte Buchenwald erschienen war: „Nackt unter Wölfen“.
Der weltweit übersetzte Roman von Bruno Apitz zählte zum Literaturkanon in der DDR. Millionen Schüler haben ihn gelesen und die Defa-Verfilmung gesehen. Es geht um einen kleinen polnischen Jungen, der von Häftlingen im Lager vor der SS versteckt und so gerettet wurde. Die zutiefst bewegende Geschichte hat einiges dazu beigetragen, den antifaschistischen Gründungsmythos der DDR in vielen Köpfen nachhaltig zu verankern. Zumal die Romangeschichte von Apitz, der selbst acht Jahre in Buchenwald einsaß, einen wahren Hintergrund hatte. Nur war der etwas vielschichtiger. Der Schriftsteller hatte seine Erzählung stark auf die heldenhafte Rolle der kommunistischen Häftlinge zugeschnitten.
Bei dem realen polnischen Jungen handelte es sich um ein jüdisches Kind aus Krakau, das mit seinem Vater ins Lager gekommen war. Jener Stefan Jerzy Zweig überlebte letztlich auch deshalb, weil die politischen Häftlinge, die ihn beschützten, an seiner Stelle einen jungen Sinto im September 1944 auf die Auschwitz-Transportliste gesetzt hatten.
Die genauen Umstände, wie das geschah, sind nicht vollends klar. Michael Löffelsender von der Stiftung Gedenkstätte Buchenwald und Mittelbau-Dora sagt, dass der 16-jährige Sinto Willy Blum selbst mit nach Auschwitz gewollt habe, um seinen kleinen Bruder auf der Fahrt ins Vernichtungslager nicht allein zu lassen. Gleichwohl beschreibt die von der Realität etwas abweichende Romangeschichte eindrucksvoll, wie geknechtete Individuen unter menschenfeindlichsten Umständen ihr Menschsein verteidigten. Die Solidarität und der heimliche Widerstand der Häftlinge prägten fundamental die Buchenwald-Legenden in der DDR.
Was darin nicht vorkam, war das „Buchenwald-Lied“. Der Verfasser dieses Artikels hatte von ihm in der DDR jedenfalls nie gehört und war damit keine Ausnahme. Auch nach den Erinnerungen der ostdeutschen Mitarbeiter in der Buchenwald-Gedenkstätte spielte das „Buchenwald-Lied“ keine herausgehobene Rolle. Auf Wunsch der Überlebenden sei es zumeist nur einmal im Jahr im Rahmen des Gedenkens an die Befreiung des Lagers öffentlich gespielt worden. Bei sonstigen Gedenkveranstaltungen seien es eher allgemeinere Titel wie das Lied „Unsterbliche Opfer“ gewesen, so Löffelsender.
Man kann darüber spekulieren, warum das „Buchenwald-Lied“ in der DDR nicht groß erwähnt und gewürdigt wurde. Eine Erklärung wäre vielleicht, dass es nicht von Kommunisten geschrieben wurde, sondern von zwei unpolitischen österreichischen Juden: Fritz Löhner-Beda, der vor der Namensänderung durch seine Familie Friedrich Löwy hieß, und Hermann Leopoldi, der als Hersch Kohn geboren wurde.
Beide gehörten zu den Berühmtheiten der Wiener Unterhaltungsszene. Beda als Librettist, der unter anderem 1928 das Libretto für Franz Lehárs weltberühmte Operette „Land des Lächelns“ schrieb; Leopoldi als Klavierhumorist. Beide waren nach dem „Anschluss“ Österreichs ans Deutsche Reich 1938 inhaftiert und in verschiedene Konzentrationslager deportiert worden. Während Hermann Leopoldi die Nazizeit überlebte, ist Fritz Löhner-Beda 1942 in Auschwitz ermordet worden.
In den 1920er-Jahren hatten die Männer einzeln oder gemeinsam zahlreiche Gassenhauer geschaffen, die über Österreich hinaus im deutschsprachigen Raum reüssierten. Schlager wie „Ausgerechnet Bananen“, „Dein ist mein ganzes Herz“ (Beda) oder „I bin a stiller Zecher“ (Leopoldi) wurden zu allseits beliebten Ohrwürmern. Der Komponist Hermann Leopoldi vertonte auch Texte von Fritz Löhner-Beda.
Unter anderem entstanden einige Fußballlieder, da die Herren eine gemeinsame Affinität zum Fußball besaßen, der in den 1920ern seine erste große Kommerzialisierungswelle erlebte. Hermann Leopoldi, von dem mit „Heute spielt der Uridil“ auch eine Hymne auf den Wunderstürmer von Rapid Wien stammt, hatte gemeinsam mit Beda den Schlager „Komm mit mir mein Schatz, auf den Fußballplatz“ geschrieben. Fritz Löhner-Beda war selbst ein guter Fußballer und 1909 Gründungsmitglied sowie erster Präsident des jüdischen Sportclubs Hakoa Wien gewesen. Als es im EM-Sommer 2024 in der Buchenwald-Gedenkstätte eine Ausstellung über einstige Häftlinge mit einer besonderen Beziehung zum Fußball gab, ist in ihr auch Bedas Lebensgeschichte beleuchtet worden.
Was Beda und Leopoldi neben ihrer Fußball-Euphorie noch verband, war eine anfängliche Kriegsbegeisterung in jungen Jahren. Bevor Beda das Publikum mit Schnulzen wie „Dein ist mein ganzes Herz“ betörte, hatte er Liebesbekundungen an eine böhmische Rosa verfasst. „Rosa, wir fahr’n nach Lodz“ hieß ein „Marsch-Couplet“, das er zusammen mit dem Komponisten Artur Marcell Werau zu Beginn des Ersten Weltkriegs veröffentlichte. Rosa war keine Dame, sondern ein Granatengeschütz der Rüstungsfirma Skoda. Nachdem der Schlagerkomponist Leo Leandros das Soldatenlied 1972 zufällig in einer ORF-Fernsehserie gehört hatte, beauftragte er einen deutschen Musikproduzenten mit einer Adaption samt neuem Text für seine Tochter Vicky. Ihr „Theo, wir fahr’n nach Lodz“ wurde zu einem ihrer größten Hits.
Auch Hermann Leopoldi hatte sein musikalisches Talent bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs in den Dienst des Militärs gestellt. Der Kapellmeister und Klavierhumorist, der früh mit seinem Bruder Ferdinand in die musikalischen Fußstapfen des Vaters getreten war, schloss sich 1914 der Truppenbetreuung an. Als Mitglied eines Fronttheaters trat er in Spitälern und bei Veranstaltungen verwundeter Soldaten und Offiziere auf. Nach dem Krieg befriedigte er das große Verlangen der zivilen Bevölkerung nach beschwingter Unterhaltung. Gemeinsam mit seinem Bruder und dem Conferencier Fritz Wiesenthal eröffnete er 1922 in Wien das Kabarett „Leopoldi-Wiesenthal“. Von dort aus eroberten Couplets und Schlager das ganze Land. Das Etablissement wurde mit Gastauftritten bekannter Humoristen wie Hans Moser und Karl Valentin zum Hotspot der Ausgelassenheit. Zu den Gästen des Etablissements „L.W.“ zählten Super-Promis wie der Prince of Wales und der rumänische König.
„Schreibt’s was Zünftig’s!“
Da die drei „L.W.“-Betreiber als Geschäftsleute nicht halb so talentiert waren wie als Bühnenunterhalter, mussten sie ihr Lokal nach Einführung der Vergnügungssteuer in Wien 1926 dicht machen. Das Trio ging nach Berlin, wo man sie aus vorherigen Auftritten und Schallplattenaufnahmen bereits kannte und liebte. Mit ihren Wienerliedern, Chansons und frivolen Schlagern wie „Lene Lehmann“ begeisterten sie das vergnügungsversessene Publikum. Allerdings gab es vereinzelt auch Kritik an der jüdischen Jargon-Komik in Leopoldis Liedern. Der Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, der sich als Wächter gegen den Antisemitismus begriff, fand das selbstironische Jiddeln nicht so dufte.
Leopoldi war die Zeitenwende in Deutschland infolge der Nazi-Herrschaft sehr wohl bewusst. Nach 1933 mied er das Land, stattdessen trat er mit seiner Bühnenpartnerin Betja Milskaja in Paris, Budapest, Prag und Bukarest auf. Lebensgefährlich wurde es für ihn und alle anderen österreichischen Juden mit dem „Anschluss“ Österreichs ans Deutsche Reich am 11. März 1938. Hermann Leopoldi und Betja Milskaja versuchten, sich mit dem letzten Zug des Tages in die Tschechoslowakei abzusetzen. Die Prager Regierung ließ jedoch niemanden mehr ins Land, und so mussten sie mit allen anderen Flüchtlingen an der Grenze umkehren. Im Mai 1938, das Ehepaar Leopoldi hatte die Vorbereitungen zur Emigration in die USA bereits getroffen, wurde Hermann von der Wiener Polizei verhaftet. Kurz darauf überstellte man ihn mit dem sogenannten „Prominententransport“ ins KZ Dachau.
Das gleiche Schicksal ereilte Fritz Löhner-Beda. Zusammen wurden sie im September 1938 weiter nach Buchwald deportiert. In den KZs erlebten die Männer, deren Beruf die Beglückung der Menschen mit fröhlichen Liedern war, ein Martyrium. Schon auf dem Transport nach Dachau waren etliche Mithäftlinge erbärmlich gestorben. Ihm selbst, sagte Hermann Leopoldi später, sei seine Popularität als Volkssänger zugutegekommen.
Das hatte viel mit dem doppelten Gesicht etlicher SS-Leute zu tun. Die Häftlinge erlebten sie als sadistisch und zugleich sentimental. Dieselben SS-Männer, die einen Gefangenen aus dem Nichts heraus brutal erschlugen, hatte Leopoldi in Dachau in einer „seltsamen Anwandlung von Menschlichkeit“ erlebt. So waren auch die Schergen gerührt, wenn er vor Mitgefangenen seinen Gassenhauer „Ich bin ein unverbesserlicher Optimist“ anstimmte. Zudem mussten die Häftlinge von den Geldern, die ihnen bei der Einlieferung ins KZ Dachau abgeknöpft wurden, Musikinstrumente anschaffen und eine Häftlingskapelle bilden.
In Buchenwald, wo Leopoldi als „politischer Jude“ eingestuft worden war, wurde es noch grotesker. Dort gab es mit Arthur Rödl einen stellvertretenden Lagerkommandanten, der nicht nur brutal war, sondern „von beispielloser Unterintelligenz“, wie Leopoldi in seinen Memoiren schrieb. Der Bayer liebte es, sich Volks- und Kinderlieder vorsingen zu lassen. Eines Tages kam er auf die Idee, dass das Lager, so wie andere KZs, ein eigenes Lied bräuchte. Hermann Leopoldi erinnert sich in seinen Memoiren: „Er brüllte: ‚Schreibt’s was auf Buchenwald! An Marsch! Zehn Mark für den Besten! Aber was Zünftig’s!‘ Wir glaubten unseren Ohren nicht zu trauen. Im Lager begann ein Wettbewerb sondergleichen.“
Hermann Leopoldi schrieb eine Melodie und Fritz Löhner-Beda einen Text dazu. Der schwermütige, aber eingängige Buchenwald-Marsch brachte das ganze Talent der Musiker zum Vorschein. „Damit hatten wir wohl das Preisausschreiben gewonnen, aber nicht den versprochenen Preis von zehn Mark bekommen. Dieser Marsch wurde nun sein Lieblingslied, das wir zu allen Zeiten und bei allen Gelegenheiten singen mussten. Ich und meine Kameraden sangen das Lied natürlich mit ungeheurer Begeisterung, denn wir fühlten das Revolutionäre, das in ihm lag.“
Im Refrain heißt es: „Oh Buchenwald, ich kann dich nicht vergessen / Wer dich verließ, der kann es erst ermessen / Wie wundervoll die Freiheit ist“. Den subtilen Trotz und Optimismus vermochte der strunzdumme Rödl nicht zu erkennen, obwohl er offensichtlich war. „Doch Buchenwald, wir jammern nicht und klagen / Und was auch unsre Zukunft sei / Wir wollen trotzdem ja zum Leben sagen / Denn einmal kommt der Tag, da sind wir frei!“
Das Schlusswort „frei“ musste nach deutsch-militärischer Art ganz kurz und knackig abgehackt gesungen werden. Als Groteske taugte es trotzdem nicht, denn das Einstudieren des Liedes brachte viele Qualen für die KZ-Insassen.
Der Mithäftling Stefan Heymann beschrieb die Tortur nach dem Krieg in einem Bericht: „Text und Melodie mussten auf den Blocks in der Freizeit eingeübt werden, bis es eines Tages nach dem Abendappell – es war Ende Dezember 1938, bitterkalt und alles tief verschneit – hieß: ‚Das Buchenwald-Lied singen!‘“ 11.000 Menschen setzten immer wieder zum Singen an, dabei an den besoffenen SS-Führern stramm vorbeimarschierend. Vier Stunden lang. „Endlich, gegen 10 Uhr abends, kamen wir ausgehungert und steif gefroren auf unsere Blocks. Diese Szene im tiefsten Winter, als die hungernden und frierenden Menschen im grellen Licht der Scheinwerfer im tiefen, grellweißen Schnee auf dem Appellplatz singend standen, hat sich jedem Teilnehmer unauslöschlich ins Gedächtnis gegraben.“
Die Häftlinge, die in Arbeitskolonnen außerhalb des KZ eingesetzt wurden und die neue Lager-Hymne ebenfalls singen mussten, trugen es bald in die Umgebung von Buchenwald. Offenbar erreichte es eine gewisse Popularität, denn das Singen des Liedes wurde sowohl den Arbeitskolonnen außerhalb als auch den Häftlingen im Lager zeitweise verboten. Der Hauptgrund dafür soll darin bestanden haben, dass der Buchenwald-Marsch eines Tages von einem Stuttgarter Sender gespielt wurde. Wie die Musik und der Text nach nur zwei Monaten den Weg zu einem gleichgeschalteten Radiosender fand, ist bis heute ungeklärt.
Am 21. Februar 1939 war die neunmonatige KZ-Schreckenszeit für Hermann Leopoldi beendet. Er wurde nach Wien zurückgeschickt. Seine Ehefrau und mehrere Verwandte hatten die Ausreise nach Amerika bereits geschafft. Im März 1939 folgte er ihnen per Schiffsreise, über Berlin und Hamburg, nach New York.
Dass er dort schnell zu Ruhm gelangte, lag an einem Artikel in der „New York Sun“. Die Presseleute hatten von der Ankunft eines bekannten „Viennese Song Writers“ Wind bekommen und ihn bei seiner Dankesgeste an die freie Welt fotografiert. Das Foto dazu zeigte ihn, wie er auf seinem Schiff bei der Hafeneinfahrt kniend amerikanischen Boden küsste. Fortan war er ein gefeierter KZ-Überlebender, erst recht für die anderen Exilanten.
Als deren Szenetreff galt das Lokal „Alt-Wien“ in Manhattan. Dort feierten auch viele Schauspieler den Wienerlied-Star. Mit seiner neuen Gesangspartnerin Helly Möslein trat Leopoldi, der 1944 die amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen hatte, auch am Broadway auf.
1947 kehrte er nach Wien zurück, wo sein Bruder Ferdinand nach schweren Misshandlungen durch die Gestapo 1944 gestorben war. Im Gegensatz zu vielen Leidensgenossen kam er nicht als gebrochener Mann, sondern voller Tatendrang. Die österreichische Regierung hatte ihn regelrecht bekniet. Man bräuchte ihn in der zerbombten Heimat so dringend für die Verbesserung der Stimmung. Der Umworbene folgte dem Ruf, denn er hatte die Fähigkeit, immer nach vorn zu schauen und schlimme Dinge, wenn nicht zu vergessen, so doch zu verdrängen. Einen Mann, der den Nazi-Spuk humorig wegsingt („Doch Schluss mit dem, was einst geschehen / Danach kräht heut kein Hahn“), so einen konnten die Österreicher nur weiter lieben. Als ungebrochen ruhmreicher Künstler starb Hermann Leopoldi 1959 in Wien.
Fritz Löhner-Beda überlebte das KZ-Grauen nicht. Vergeblich hatte er gehofft, dass ihm vielleicht der berühmte Kollege Franz Lehár (einer von Hitlers Lieblingskomponisten) helfen könnte. Im Oktober 1942 wurde Beda von Buchenwald nach Auschwitz deportiert. Dort musste er in einem Nebenlager, im Buna-Werk der I.G. Farben AG in Auschwitz-Monowitz, Zwangsarbeit leisten. Ein Inspektionsbesuch mehrerer I.G.-Farben-Direktoren im Buna-Werk im Dezember 1942 erwies sich als sein Todesurteil. Die Industriellen hatten höchstpersönlich die mangelnde Leistungsfähigkeit des krankheitsgeschwächten 59-Jährigen angeprangert. Im Anschluss wurde er von einem Aufseher so traktiert, dass er starb.
In Auschwitz verbrachte Fritz Löhner-Beda letztlich nur wenige Wochen. In dieser Zeit hatte er aber noch einen Liedtext geschrieben, das „Buna-Lied“. Im Refrain heißt es: „Nur die Arbeit macht uns hart / Wenn uns das Schicksal genarrt / Und die Zeit vergeht und das Leid verweht / Nur das Werk unsrer Hände besteht.“
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