Al Pacino feiert Geburtstag, Christine Neubauer tanzt wieder bei "Let's Dance" und Bushido fliegt völlig überraschend aus der Glotze. Neues gibt es auch von einer Frau, die schon Hugh Grant den Kopf verdreht hat. Aber ist ER der Richtige für das Liebeskarussell? Fans sind skeptisch.

Wenn man 85 wird und dabei immer noch aussieht wie jemand, der dir auf der Parkbank Shakespeare rezitieren und gleichzeitig einen Drogendeal platzen lassen könnte, dann ist man nicht einfach alt. Dann ist man: Al Pacino. Und damit willkommen, lieber Leser zu einer neuen Ausgabe von Vip, Vip, Hurra! Es ist Freitag, deswegen kleiner Hinweis vorab: Heute Abend "Let's Dance" gucken! Christine Neubauer ist zurück, weil die arme Simone Thomalla leider wegen ihres Knies nicht weiter tanzen kann. Oder, wenn Sie die Show verpassen, einfach chillig bei RTL+ streamen, wann immer Sie wollen.

Freitag ist aber nicht nur Kolumnen-Tag, sondern auch, zumindest heute, der 85. Geburtstag eines Mannes, der mit seinem Blick Mauern durchbohrt. 85 Jahre. Was für ein langer Weg liegt hinter ihm. Oder wie Al als Tony Montana einst selbst sagte: "Jeder Tag über der Erde ist besser als unter der Erde."

Er hat sich durch Mafia-Familien gespielt, durch Gerichtssäle gewütet, durch das New Yorker Nachtleben geflüstert. Al Pacino war nie bloß Schauspieler, der Mann ist eine echte Naturgewalt. Wer ihn in "Scarface" oder "Der Pate II" gesehen hat, hat Schauspielkunst auf der Leinwand in Vollendung gesehen. Pacino ist, neben wenig anderen, der Inbegriff eines Charakterdarstellers mit dem Glanz eines vergangenen Hollywoods.

Pacinos Spiel war nie glatt. Es war zerfasert, leidenschaftlich, kurz: authentisch. In unserer heutigen Zeit, in der Schauspielerei manchmal aussieht wie Instagram-Filter in Bewegung, ist Pacino ein regelrechtes Monument.

Ein Monument, das übrigens auch Regie führt, produziert und vermutlich nebenbei den besten Espresso New Yorks brüht. Happy Birthday, Al! Mögest du noch viele Jahre granteln, fluchen, verführen und uns daran erinnern, was großes Kino war. Und gelegentlich, mit etwas Glück, auch noch sein kann.

Reality-TV mit Bushido floppt

Während Al Pacino sich für seine Rollen in Shakespeare-Tiefen wühlte, reicht es heute oft, sich hinzusetzen und loszuheulen - Hauptsache, eine Kamera läuft. Reality-TV ist das neue Theater.

So auch bei "Bushido & Anna-Maria - Alle auf Tour". Der Titel klingt wie ein Familienurlaub mit dem ADAC, ist aber in Wahrheit eine Dokusoap über den Rapper, seine Frau und das ach so aufregende Familienleben mit den Kindern. Lediglich eine Folge gönnte sich der Sender Vox, dann wurde das Format ratzfatz abgesetzt. Programmstrategische Gründe. Man kennt es.

Gerade mal 120.000 Menschen wollten um 23.20 Uhr dabei sein, als Bushido sich auf Deutschlandtour begab, inklusive Familienanhang und vermutlich einem diffusen Gefühl, dass es auch schon mal spannender war, Promis beim Leben zuzusehen. Die Einschaltquote? Legendäre 1,4 Prozent. Eine Quote, bei der man sich fragt, ob nicht versehentlich nur die Kameraleute und Anna-Marias WhatsApp-Gruppe eingeschaltet hatten.

Vielleicht war's die Uhrzeit. Vielleicht die Thematik. Vielleicht aber auch die schlichte Tatsache, dass man eine Tour-Doku über einen Musiker sehen möchte, wenn... nun ja... auch Musik passiert. Aber zwischen Kindergarten, Soundcheck und dem ewigen Thema "Wer hat die Brotdose gepackt?" blieb vom Rapper-Mythos wenig übrig.

Hurleys neue Country-Liebe

Apropos Romantik auf der B-Note: Elizabeth Hurley ist frisch verliebt. Wie bitte, Sie wissen nicht, wer Elizabeth Hurley ist? Schwerer Fehler. Die Schauspielerin, die auch ob ihrer sexy Bikini-Fotos von sich reden macht, die übrigens meistens ihr Sohn schießt, liebt jetzt Billy Ray Cyrus. Ja, den Billy Ray Cyrus. Den mit dem Achy Breaky Heart und dem Westernhemd, das schon 1992 aus der Zeit gefallen wirkte.

Hurley und das amerikanische Country-Phänomen haben sich offenbar beim Dreh von "Christmas in Paradise" gefunden. Ein Film, der vermutlich mindestens so subtil ist wie ein blinkender Plastikbaum. Aber wer sind wir, um über die Liebe zu urteilen? Vielleicht braucht es genau das: ein bisschen britischen Glamour, ein bisschen Nashville und ganz viel Insta, um dem April etwas Romantik einzuhauchen. Denn von Prince wissen wir schließlich auch: "Sometimes It Snows in April."

Was lernen wir aus dieser Woche der Gegensätze? Dass man 85 werden kann und die Welt einem zu Füßen liegt, wenn man Pacino heißt. Und dass man nach nur einer TV-Folge wieder verschwinden kann, wenn man Bushido heißt. Showbusiness ist eben ein fragiles Konstrukt. Heute gefeiert, morgen gelöscht und irgendwo dazwischen tanzt Elizabeth Hurley im pinken Bikini und Cowboystiefeln.

Und wenn es eines gibt, das wir sicher wissen: Al Pacino wird diese Kolumne wahrscheinlich nicht lesen. Aber wenn er's täte - er würde hoffentlich nicken. Und dann, vielleicht ganz leise, sagen: "Hoo-ah!"

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