Deutschland gilt nun ausnahmslos wieder als frei von der Maul- und Klauenseuche: Die Sperrzone in Brandenburg wurde aufgehoben. Im Januar war die hochansteckende Tierkrankheit festgestellt worden - erstmals seit Jahrzehnten.
Drei Monate nach dem erstmaligen Ausbruch der Maul- und Klausenseuche (MKS) seit fast 40 Jahren gilt Deutschland wieder als komplett frei von der Tierseuche. Die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) habe für das gesamte Bundesgebiet wieder den Status "Maul- und Klauenseuche (MKS)-frei ohne Impfung" erteilt, teilte das Bundeslandwirtschaftsministerium mit.
Damit werde die Sperrzone um den betroffenen Bestand in Hönow wieder aufgehoben. Alle Untersuchungen auf MKS bei Haustieren und bei Wildtieren, die für die Seuche empfänglich seien, waren laut Ministerium negativ. Seit Mitte März galten Einschränkungen im Handel mit Tier- und Milchprodukten nur noch in einem Umkreis von einigen Kilometern um den betroffenen Betrieb im Brandenburg. Dort war im Januar der erste MKS-Fall in Deutschland seit 1988 festgestellt worden.
Warnung der Agrarministerin
Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD) warnte trotz der jüngsten Nachricht vor Risiken. "Trotz dieser äußerst positiven Entwicklung in Brandenburg besteht weiterhin die Gefahr eines erneuten Eintrags der Tierseuche in ganz Deutschland aus infizierten Gebieten - insbesondere durch Reiseverkehr, Lebensmittel oder Tiertransporte." Die Gefahr sei durch Ausbrüche in der Slowakei und Ungarn gestiegen. Die Tierhalter müssten Zutrittsbeschränkungen zum Tierbestand, Reinigung und Desinfektion weiter umsetzen.
Die für Tiere hochansteckende Viruserkrankung wurde im Januar in einer Büffel-Herde in Hönow im Landkreis Märkisch-Oderland entdeckt. Die EU-Kommission hatte rund um den Ausbruchsort eine sechs Kilometer weite Sperrzone angeordnet. Dort galten Restriktionen wie ein Verbot von Tiertransporten. Für Menschen ist die Seuche ungefährlich. Allerdings können sie das Virus übertragen.
Die Branche hatte nach dem Ausbruch einen Milliardenschaden beziffert: Mexiko, Südkorea und Großbritannien verhängten Importstopps für Fleisch und Milch aus der ganzen Bundesrepublik. In der EU hingegen gilt das Prinzip der Regionalisierung: Produkte von außerhalb der Schutzzone rund um den betroffenen Betrieb konnten weiter normal gehandelt werden.
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